Offen für alle Arten von spannender Musik, das zählt zum Credo in der Hamburger Elbphilharmonie. In die Tat umgesetzt mit einem Konzert der Einstürzenden Neubauten. Die legendären Avantgarde-Pioniere ließen mit ihren mal lauten, mal mystischen und mal experimentellen Klängen die spezielle Akustik des Konzerthauses zur Geltung kommen.

Beim dritten Konzert ihrer am Mittwoch in Osnabrück begonnenen Europa-Tour spielte die Band vor allem Songs des aktuellen Albums "Greatest Hits". Mit der Ansetzung einer Band mit dem Namen "Einstürzende Neubauten" nur zehn Tage nach der Eröffnung bewiesen die Programm-Macher der Elbphilharmonie Humor - wie auch Bandleader Blixa Bargeld findet. "Guter Witz, oder? Da hat sich jemand was dabei gedacht", hatte der Sänger in einem Interview der "Berliner Zeitung" gesagt. Die Fans der einstigen Krachmacher jedenfalls freuten sich. Der Andrang war so groß, dass gleich zwei Auftritte von Blixa Bargeld und Co. auf dem Programm standen: Erst um 17.00 Uhr, dann um 21.00 Uhr.

"Da die Einstürzenden Neubauten schon immer unter der Prämisse funktionierten, dass nur auf den Trümmern des Alten wahrhaft Neues entstehen kann, darf man gespannt sein auf diesen Abend schöpferischer Zerstörung", hatte es in einer Ankündigung der Elbphilharmonie geheißen. Und die Neubauten enttäuschten bei ihrem ersten, knapp zweistündigem Auftritt die Erwartungen nicht.