Der aus Barcelona stammende Literat Eduardo Mendoza habe mit seinem 1975 erschienenen Debütroman "La verdad sobre el caso Savolta (Die Wahrheit über den Fall Savolta) eine neue Phase der spanischen Erzählliteratur eingeleitet, die den Lesern die Freude und das Interesse an der Geschichte zurückgegeben habe, hieß es zur Begründung der Jury für den "Premio Cervantes". In dem in Barcelona spielenden Thriller geht es um die Kriegswaffenfabrik Savolta, aber auch um Anarchisten, Polizeispitzel und ein Netz von Gewalt. Seinen größten Erfolg hatte Mendoza mit dem Werk "Die Stadt der Wunder" von 1986, in dem er das Barcelona von Anfang des 20. Jahrhunderts porträtiert.
Polit- und Historienromane
Der Katalane zählt zu den renommiertesten Literaten des Landes. Seine Romane sind in mehrere Sprachen übersetzt worden, viele auch ins Deutsche - so zuletzt unter anderem der Polit- und Historienroman "Katzenkrieg" (2012) und das unterhaltsame Werk "Der Walfisch" (2015) über einen lateinamerikanischen Bischof in Barcelona. Im vergangenen Jahr hatte Mendoza den Franz-Kafka-Literaturpreis erhalten, 2010 wurde ihm der renommierte "Premio Planeta" verliehen.
Die nach Miguel de Cervantes, dem Autor des "Don Quijote", benannte Auszeichnung wird seit 1976 alljährlich vom spanischen Kultur-Ministerium verliehen. Mit ihrer Entscheidung hielt sich die Jury erneut an die ungeschriebene Regel, wonach der Preis abwechselnd spanischen und lateinamerikanischen Autoren zugesprochen wird. Frühere Preisträger waren etwa der Peruaner Mario Vargas Llosa (1994) und der Spanier Juan Marsé (2008). Im vergangenen Jahr hatte der mexikanische Autor Fernando del Paso gewonnen.