Hunderte britische Buchhandlungen waren von Samstag auf Sonntag die Nacht über für – zum Teil verkleidete – Fans geöffnet. Der Anlass: Um Mitternacht startete der Verkauf des englischen Skriptbuchs für das Stück „Harry Potter and the Cursed Child“ („Harry Potter und das verwunschen Kind“). Britische Buchhändler rechnen damit, dass der neue „Potter“ das erfolgreichste Buch des Jahres wird. Und die Erwartungen sind wohl nicht zu hoch: Beim Internethändler Amazon steht das Buch bereits in mehreren Ländern auf Platz eins. Die deutschsprachige Ausgabe soll am 24. September erscheinen.

Die Fans sind begeistert
Die Fans sind begeistert © APA/AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA

Über den Inhalt wurde im Vorfeld nicht besonders viel bekannt. Und das, obwohl das Stück schon in zahlreichen Previews im Londoner Palace Theatre zu sehen war. Am Samstag folgte dann auch die offizielle Premiere, zu der auch Potter-Autorin Joanne K. Rowling erschien. Und sie zeigte sich über die Verschwiegenheit der Besucher hocherfreut: „Das ist die außergewöhnlichste Art des Fanseins“, sagt die 51-Jährige.

Joanne K. Rowling vor der Premiere
Joanne K. Rowling vor der Premiere © AP

Nun, so viel weiß man mittlerweile: Harry Potters beste Freunde, Hermine und Ron, sind miteinander verheiratet, Hermine hat es bis zur Zauberei-Ministerin gebracht. Harry (Jamie Parker) ist ein Beamter am Ministerium für Zauberei, verheiratet mit Ginny (Poppy Miller).

Zeitmaschine

Zu Sohn Albus Severus (Sam Clemmett) hat Harry eine schwierige Beziehung. Sehr zu dessen Missfallen freundet er sich mit Scorpius (Anthony Boyle) an, dem Sohn von Harrys früherem Widersacher Draco Malfoy. Um sich zu beweisen, will Albus mithilfe einer Zeitmaschine einen Fehler seines Vaters korrigieren. Dabei rufen er und Scorpius aber sogar den totgeglaubten Erzbösewicht Lord Voldemort wieder auf den Plan. Es folgt ein turbulentes Wettrennen durch die Zeit – mit verschiedenen Szenarien, je nachdem wie die Vergangenheit verändert wird.

Der „Telegraph“ schrieb über das Stück: „Das britische Theater hat seit Jahrzehnten so etwas nicht gesehen.“ Kein Wunder: Mehrere Menschen verschwinden auf der Bühne in Telefonzellen, Besen fliegen durch die Luft, es gibt Slow-Motion-Zauberduelle à la Matrix und Seelen saugende Dementoren kommen dem Publikum schaurig nahe.

Eine Verfilmung des Stoffes hat Joanne K. Rowling übrigens noch im März ausgeschlossen. Freuen können Fans sich aber auf das erste Potter-Spin-off „Phantastische Tierwelten und wo sie zu finden sind“, das am 18. November anläuft. Im Mittelpunkt steht der Zauberzoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne), dem in New York im Jahr 1926 seltene und gefährliche Kreaturen entkommen.