Nach dem überraschenden Tod von Prince haben Fans und Prominente in aller Welt um den Popstar getrauert. Gleichzeitig dauerte am Freitag das Rätselraten über die Ursache für den frühen Tod des mit nur 57 Jahren gestorbenen Musikers an. Die Website TMZ berichtete, Prince sei sechs Tage vor seinem Tod wegen einer Drogen-Überdosis in einem Krankenhaus behandelt worden.

In Princes Heimatstadt Minneapolis strömten in der Nacht zum Freitag tausende Fans zum Club "First Avenue", in dem Prince seinen Film "Purple Rain" gedreht hatte. Vor seinem Anwesen Paisley Park im Vorort Chanhassen legten Fans Blumen in seiner Lieblingsfarbe Purpur nieder und entzündeten Kerzen. In mehreren Städten der USA versammelten sich Menschen zu spontanen Prince-Tanzpartys.

Lila Regentropfen

In Minneapolis wurde eine Brücke in purpurfarbenes Licht getaucht, die Website Google tauchte ihr Logo in Magenta mit darauf fallenden Tropfen. Auch das Empire State Building in New York leuchtete in der Nacht zum Freitag lila. Die Zeitschrift "New Yorker" erscheint am Montag mit einer violetten Titelseite mit lila Regentropfen.

Zahlreiche Prominente zeigten sich betroffen. Soul-Star Aretha Franklin würdigte den Verstorbenen als "einzigartiges Original". Popstar Madonna sprach von einem "wahren Visionär, der die Welt verändert hat". Soul- und R&B-Legende Stevie Wonder sagte in einem emotionalen Interview mit dem US-Sender CNN über seinen Freund und Kollegen: "Er liebte die Musik leidenschaftlich." Rocksänger Mick Jagger würdigte Prince als "revolutionären Künstler" mit "unendlichem" Talent. "Heute haben wir eine kreative Ikone verloren", hieß es in einer in Washington verbreiteten Mitteilung von US-Präsident Barack Obama und seiner Frau Michelle. Erst im vergangenen Jahr war Prince auf Obamas Einladung im Weißen Haus aufgetreten.

U2-Sänger Bono stellte Prince in eine Reihe mit einigen der bedeutendsten Musiker: "Ich habe nie Mozart getroffen, ich habe nie Duke Ellington oder Charlie Parker oder Elvis getroffen, aber ich habe Prince getroffen", twitterte er. Im Internet löste die Todesnachricht eine Welle von Reaktionen aus, im Kurzmitteilungsdienst Twitter wurden binnen 14 Stunden mehr als acht Millionen Botschaften mit den Stichworten Prince oder #PrinceRIP verbreitet.

Zwischenlandung mit "Save Shot"

Polizeiangaben zufolge war am Donnerstagvormittag ein Notruf von den Paisley Park Studios eingegangen, wo der Künstler regungslos in einem Aufzug gefunden worden sei. Laut der Promi-Website "TMZ" wurde Prince knapp eine Woche vor seinem Tod wegen einer Überdosis behandelt. Nach der nicht geplanten Zwischenlandung seiner Maschine am vergangenen Freitag in der Stadt Moline im US-Bundesstaat Illinois sei ihm dort im Krankenhaus ein sogenannter Save Shot gespritzt worden - das übliche Gegenmittel gegen eine Überdosis an Opiaten, schrieb TMZ unter Berufung auf "zahlreiche Quellen" in Moline. Entgegen der Empfehlung der Ärzte sei Prince nicht 24 Stunden zur Beobachtung in der Klinik geblieben, sondern habe sie bereits nach drei Stunden wieder verlassen.

Vergangene Woche hatte es in Medienberichten geheißen, Prince sei wegen einer Grippe in das Krankenhaus gebracht worden. Demnach fühlte er sich nach einem Konzert in Atlanta derart unwohl, dass sein Privatjet in Moline zwischenlanden musste.

Am vergangenen Wochenende lud der Sänger dann rund 200 Fans auf sein Anwesen ein, um seine Genesung zu feiern. Er habe den Fans versichert, dass es ihm besser gehe, schrieb die Zeitung "Star Tribune". Den Gästen habe er zugerufen: "Wartet noch ein paar Tage, ehe ihr eure Gebete verschwendet."

Nach Angaben der Gerichtsmedizin sollte Princes Leiche am Freitag obduziert werden. Erste Informationen zur Todesursache sollen demnach in einigen Tagen vorliegen, bis zum endgültigen Bericht werde es mehrere Wochen dauern. Die Behörden in Minnesota wollten die Krankenhausunterlagen aus Moline anfordern, um die Todesursache zu ermitteln, schrieb TMZ.

Prince wurde mit seiner innovativen und virtuosen Musik in den 80er-Jahren zum Weltstar. Sein Album "Purple Rain" von 1984 gilt vielen als eines der besten Alben der Pop-Geschichte. Er sang, spielte Gitarre, Klavier und andere Instrumente. Seine Hits wie "1999", "Girls & Boys", "Little Red Corvette" und "Kiss" heizten auf Partys die Stimmung an.