Die Leipziger Buchmesse (17. bis 20. März) rückt in diesem Jahr die Themen Zuwanderung und Integration in den Mittelpunkt. Im sogenannten Denk-Raum "Europa21" sollen in verschiedenen Runden Autoren, Wissenschafter und Philosophen zu Wort kommen. Auch am Gemeinschaftsstand der österreichischen IG Autorinnen Autoren widmet man sich dem Thema "Die Zäune an den Grenzen - die Grenzen in den Köpfen".

150 heimische Verlage

Am Stand der IG selbst präsentieren sich 150 heimische Verlage mit rund 500 Neuerscheinungen aus dem Frühjahrsprogramm, auf der dazugehörigen Bühne finden zahlreiche Lesungen statt, die auch vom Messeradioprogramm "literadio" übertragen werden. Insgesamt sind laut Hauptverband des österreichischen Buchhandels (HVB) rund 200 heimische Verlage auf der Messe vertreten, 23 Aussteller finden sich am österreichischen Gemeinschaftsstand. Im traditionellen Österreich-Kaffeehaus finden 28 Lesungen statt, u.a. präsentieren Anna Mitgutsch, Gertraud Klemm oder Wolfgang Pennwieser ihre aktuellen Romane.

Die Flüchtlinge sind der Messe buchstäblich nahe. In der Halle 4, wo jetzt Bücher präsentiert werden, waren bis Dezember Hunderte Flüchtlinge provisorisch untergebracht. Inzwischen sind sie in winterfeste Quartiere auf dem Messefreigelände umgezogen. "Ein Schwerpunktthema soll möglichst viele Leute tangieren. Unser Programmschwerpunkt bewegt tatsächlich jeden Einzelnen massiv", sagte Messe-Direktor Oliver Zille. Die Frühlingsschau der Buchbranche sei immer auch eine politische Messe. Im Themenschwerpunkt "Europa21" solle zur Versachlichung der Flüchtlings-Debatte beigetragen werden.

2.200 Aussteller

Die Buchmesse präsentiert sich in einem schrumpfenden Buchmarkt stabil. Nach Angaben einer Messesprecherin werden rund 2.200 Aussteller erwartet. Damit liege der Zuspruch der Verlage etwa auf dem Niveau des Vorjahres, in dem sich 2.263 Aussteller aus 42 Ländern in Leipzig präsentiert hatten. Die Ausstellungsfläche werde sich leicht vergrößern - voriges Jahr nahmen die Buchmesse und die dazugehörende Manga Comic Convention 92.400 Quadratmeter ein. Im Rahmen des Lesefestivals "Leipzig liest" finden 3.200 Veranstaltungen an 410 Leseorten statt. Die Veranstalter rechnen damit, dass dieses Jahr ähnlich viele Besucher wie 2015 zur Buchmesse kommen. Damals waren auf dem Messegelände und dem dazugehörigen Lesefestival 251.000 Besucher gezählt worden.

Der Preis der Leipziger Buchmesse wird am Abend des ersten Messetages verliehen: Im Rennen in der Kategorie Belletristik sind gleich drei Bühnen-Autoren. Die Jury nominierte den als Comedian bekannten Heinz Strunk ("Der goldene Handschuh") und die beiden Theater-Autoren Nis-Momme Stockmann ("Der Fuchs") und Roland Schimmelpfennig ("An einem klaren, eiskalten Januarmorgen"). Zudem steht mit "Frohburg" von Guntram Vesper ein monumentaler Deutschland-Roman auf der Shortlist. Als einzige Frau wurde Marion Poschmann mit ihrem Gedichtband "Geliehene Landschaften" nominiert.