Zudem steht mit "Frohburg" von Guntram Vesper ein monumentaler Deutschland-Roman auf der am Donnerstag veröffentlichten Shortlist. Als einzige Frau wurde Marion Poschmann mit ihrem Gedichtband "Geliehene Landschaften" nominiert. Aus Österreich steht kein Autor auf der Belletristik- oder Sachbuch-Shortlist. Der Preis der Leipziger Buchmesse ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert. Die Preisträger werden am 17. März, dem ersten Tag der Leipziger Buchmesse, gekürt. Die Verlage hatten mehr als 400 Bewerbungen eingereicht.

Die Jury habe diesmal etwas Detektivarbeit leisten müssen, sagte die Vorsitzende Kristina Maidt-Zinke der dpa. "Auf den ersten Blick erschien uns die Auswahl in der Belletristik etwas enttäuschend. Die Einreichungen der Verlage decken sich nicht immer mit dem, was wir für preiswürdig erachten." Die Kritiker hätten deswegen mit Nachnominierungen gearbeitet und so am Ende doch noch spannende Entdeckungen gemacht.

Die Sachbuch-Liste ist thematisch vielfältig: Christoph Ribbat ("Im Restaurant. Eine Geschichte aus dem Bauch der Moderne") hat sich des Außer-Haus-Essens angenommen, Ulrich Raulff ("Das letzte Jahrhundert der Pferde. Eine Geschichte der Trennung") sich dem Partner Pferd gewidmet. Zudem wurden Hans Joachim Schellnhubers Klima-Werk "Selbstverbrennung. Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff" sowie zwei biografische Spurensuchen (Werner Busch: "Adolph Menzel. Auf der Suche nach der Wirklichkeit", und Jürgen Goldstein: "Georg Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt") nominiert.

Unter den Übersetzern wurden die ehemalige Burgtheater-Dramaturgin Claudia Hamm (aus dem Französischen: "Das Reich Gottes" von Emmanuel Carrère), Frank Heibert (aus dem Englischen: "Frank" von Richard Ford), Ursula Keller (aus dem Russischen: "Eine Straße in Moskau" von Michail Ossorgin), Brigitte Döbert (aus dem Serbischen: "Die Tutoren" von Bora Cosic) und Kirsten Brandt (aus dem Katalanischen: "Flüchtiger Glanz" von Joan Sales) ausgewählt.