Die bekannte italienische Zirkusleiterin und Schauspielerin Moira Orfei ist am Sonntag im Alter von 83 Jahren in Brescia gestorben. Die in der Provinz Udine geborene Tochter zweier Zirkuskünstler galt als Italiens Zirkuskönigin und hatte als Schauspielerin in rund vierzig oft nach mythologischen Stoffen gefertigten Filmen mitgewirkt.

Zirkus auf Eis

1961 heiratete Orfei den akrobatischen Tänzer Walter Nones, mit dem sie im Jahr darauf einen Zirkus gründete und bald darauf den eigenen "Circo Moira Orfei" kreierte, der durch seine Qualität und die aufwändigen Produktionen bekannt wurde. So waren Orfei und Nones die ersten, die 1969 den "Zirkus auf Eis" mit Manege und Eisfläche schufen und auch große Showstars beschäftigten. Orfei wurde als Artistin vor allem durch Elefantendressuren bekannt.

In ihrer Schauspieler-Karriere arbeitete sie mit Regisseuren wie Pietro Germi zusammen und war mit Stars wie Federico Fellini, Marcello Mastroianni und Vittorio De Sica gut befreundet. "Fellini war nach dem Zirkus verrückt. Er besuchte uns oft. Er hätte mich für seinen Film 'Die Stadt der Frauen' einsetzen wollen, doch dafür hätte ich 20 Kilo zunehmen müssen und ich habe ihm Nein gesagt", berichtete Orfei. Bis ins hohe Alter war sie mit ihrem Zirkus unterwegs. 2006 wurde die Dokumentation "Amore e fiori" (Liebe und Blumen) über die Künstlerin produziert.