Das Schicksal von Flüchtlingen, Heimatlosen und Asylsuchenden bestimmt am Mittwoch den Auftakt des Internationalen Literaturfestivals in Berlin (9. bis 19. September). Unter dem Motto "Berlin liest" sind Bürger in allen Teilen der Stadt aufgerufen, Texte zu dem Thema vorzutragen. Auch vor dem Reichstag, dem Auswärtigen Amt und dem Innenministerium gibt es Lesungen.

Am zentralen Veranstaltungsort, dem Haus der Berliner Festspiele, stellt die aus Weißrussland stammende Autorin Marina Naprushkina ihr Buch "Neue Heimat?" vor. Die Eröffnungsrede hält am frühen Abend der spanische Autor und Übersetzer Javier Marias ("Mein Herz so weiß").

Autoren aus 50 Ländern

Insgesamt kommen zu dem elftägigen Festival rund 200 Autoren aus mehr als 50 Ländern der Welt. Angekündigt haben sich etwa Michael Cunningham, Clemens J. Setz, Roddy Doyle, Jorge Edwards, Elif Shafak und Zeruya Shalev. Erwartet wird auch der nigerianische Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka, der 1986 als erster Afrikaner die begehrte Auszeichnung erhielt.

In einer Vorveranstaltung hatten bereits in der vergangenen Woche der kürzlich aus China ausgereiste Künstler Ai Weiwei und der schon länger in Berlin lebende Exilautor Liao Yiwu über die Situation in ihrem Heimatland gesprochen. In einer Nachveranstaltung am 21. November stellt der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie ("Satanische Verse") sein neues Buch vor. Der Roman "Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte" erscheint am 21. September in Deutschland.