Willem Dafoe ist das zweitjüngste von acht Kindern eines Chirurgen und einer Krankenschwetser. Er begann bereits als Jugendlicher Theater zu spielen und ging als Siebzehnjähriger an die University of Wisconsin in Milwaukee, um Theaterwissenschaft zu studieren. Da ihm der Unterrciht bald zu theoretisch vorkam, schloss sich Dafoe dem experimentellen Theater X an, mit dem er durch Europa und die USA tourte.
Nebenrollen-Oscar
1981 spielte er seine erste Rolle im legendären Western-Flop "Heaven’s Gate" von Michael Cimino. Dafoes erster Erfolg sollte erst fünf Jahre später mit der Rolle des selbstlosen Sergeant Elias in Oliver Stones Vietnamdrama "Platoon" kommen und bescherte ihm eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.
Dafoe ist bekannt für ein breites Spektrum an Rollen, das eine Einordnung nur schwer möglich macht. So spielte er in "Wild at Heart", "Speed 2 – Cruise Control" oder "Spider-Man" rein böse, überwiegend exzentrische Charaktere, andererseits in "Platoon" und "Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses" den Helden.
Kontrovers diskutiert wurde auch Martin Scorseses Drama "Die letzte Versuchung Christi", in dem er die Rolle des Jesus spielte. Als eine seiner erfolgreichsten Rollen gilt ebenfalls die Darstellung des Max Schreck in E. Elias Merhiges "Shadow of the Vampire", für die er im Jahr 2001 u. a. für den Oscar und den Golden Globe als bester Nebendarsteller nominiert war.
2007 gehörte er unter dem Vorsitz des US-amerikanischen Filmemachers Paul Schrader zur Jury der Filmfestspiele von Berlin. Für seine Hauptrolle in Lars von Triers Psychothriller "Antichrist" wurde ihm 2010 die dänische Bodil zuteil.
2012 stand er im Teatro Real in Madrid gemeinsam mit der serbischen Performance-Künstlerin Marina Abramović auf der Bühne. Außerdem hat er im Videospiel "Beyond: Two Souls von Quantic Dream", den Entwicklern von Heavy Rain, die Rolle von „Nathan Dawkins“ übernommen.
Im "Grand Budapest Hotel" (2014) war er als Bösewicht im Einsatz, in "Pasolini" spüielte er den italienischen Skandalregisseur Pier Paolo Pasolini.