Mehr Wortanteil und weniger Musik soll die für Herbst geplante Programmschemareform beim ORF-Radio Ö1 bringen. Dies erklärte Radiodirektor Karl Amon am Mittwoch im Gespräch mit der APA. "Wir haben einen sehr guten Entwurf. Jetzt folgt der Feinschliff", so Amon.

Über erste Details dieses Programmentwurfs berichtete in der Vorwoche "Der Standard". So soll etwa künftig auf das "Mittagsjournal" eine einstündige Talk-Strecke folgen, die Ö1-Diskursformate wie "Von Tag zu Tag" ersetzen soll. Jeweils freitags läuft nach den kolportierten Plänen statt der Wissenschaftssendung "Dimensionen" das derzeit im Sonntagspätabend platzierte Computer-Magazin "Matrix" sowie einmal im Monat das seit langem angekündigte Ö1-Medienmagazin. Das "Journal um 8" wird demnach auf 20 Minuten verlängert, das Journal um 6.00 Uhr sowie das "Nachtjournal" werden gekürzt. Weniger Zeit soll es auch für die Literatursendungen vor dem "Mittagsjournal" geben. Aber vor allem die Wissenschaft würde durch die Reform Sendezeit verlieren, hieß es im "Standard".

Der Entwurf sehe etwas weniger Wissenschaft vor, aber wissenschaftliche Themen würden dafür in anderen Sendegefäßen Platz finden, erklärte Radiodirektor Amon dazu. "Es gibt drei Gewinner: Kultur, Information und Wissenschaft", so Amon. Der Wortanteil würde nämlich durch die geplante Programmschemareform etwas ansteigen, wovon alle Genres profitieren würden. Ö1 stehe derzeit bei einem Wort-Musik-Verhältnis von etwa 49 zu 51 Prozent. Nach der Reform würde dieses bei 50 zu 50 liegen, berichtete der Radiochef.

In den nächsten Wochen muss nun der "Feinschliff" am neuen Sendeschema gemacht werden, so Amon. Danach braucht es noch die Zustimmung des ORF-Stiftungsrats. On air gehen soll die Ö1-Programmreform nach dem Sommer im September oder spätestens Oktober.