Sein künstlerischer Fußabdruck liest sich wie der eines Mittdreißigers. Dabei ist David Valentek erst 19 Jahre jung.
Auf den Grazer Jugendtheaterbühnen der freien Szene ist er schon lange zu Hause. Mit acht oder neun Jahren von einer Volksschulfreundin mit zu einem der Kurse des TaO! (Theater am Ortweinplatz) geschleppt, packte ihn das Bühnenvirus. Es artete in eine chronische Leidenschaft aus. „Ich finde es faszinierend, dass man dabei immer wieder wer anderer sein kann“, sagt er.

Prägnantes, selbstironisches Spiel

Der Philosophiestudent wirkte zum Beispiel in den TaO!-Produktionen wie „Nichts. Was im Leben wichtig ist.“, „Männer und Maschinen“, der Soap „Anne und Sophie“, bei der „Sozialistischen Eingreif Druppe“ oder „Hikikomori – H. verweigert“ mit und war in der Produktion „Moby Dick“ der Theaterfabrik Weiz zu sehen. Einige der Stücke sind preisgekrönt. Valenteks prägnantes, selbstironisches Spiel, sein komödiantisches Talent und sein mitunter irrer Blick fallen auf.


Im Wiener TV-Krimi „Schnell ermittelt“ bekam er 2009 eine Gastrolle, er spielte in „Erdbeerland“ mit und Garish buchte ihn für das Video zu „Auf den Dächern“. So ganz nebenbei hat er die Pubertät überlebt, maturiert, Zirkuskurse gegeben, sowie einen Film gemacht. In dem Low-Low-Low-Budget-Roadmovie „4 Tage Trip“ ziehen zwei junge Kiffer los, um den Schauspieler Michael Ostrowski in Graz zu besuchen. Die Freunde Moritz Ostanek und David Valentek spielten die Hauptrollen und führten dabei Regie. Am Filmemachen interessiert den 19-Jährigen: „Dass man dabei sein eigenes Ding durchziehen kann.“


Eine neue Regiearbeit, der erste Langfilm, ist in Planung und soll im Sommer 2015 gedreht werden. „Es geht um einen jungen berühmten Filmstar, der alles hat, aber ziemlich frustriert ist.“ Und um den Unterschied zwischen großen Bühnen und Off-Theater. Valentek, der sich selbst als „Laienschauspieler“ bezeichnet, würde sich für Letzteres entscheiden. Eigentlich will er sich ja für Schauspielschulen in Deutschland bewerben – sofern der Bühnen- und Proben- und Drehkalender das zulässt.

Ausnahmsweise gesellte sich zum roten Koffer noch ein Einkaufswagen
Ausnahmsweise gesellte sich zum roten Koffer noch ein Einkaufswagen © Gernot Eder

Zehn Fragen an David Valentek:

1) Welche Superkräfte hätten Sie gerne?
Ich würde gerne keinen Schlaf brauchen, um produktiver zu sein. Weil Schlafen aber eigentlich toll ist, sage ich noch:fliegen können.


2) Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?
Für Essen und wenn es ein bisserl mehr wäre für einen guten Film.


3) Was wollten Sie als Kind werden?
Laut meinen Eltern Schauspielmann.

4) Mit wem würden Sie gerne einmal arbeiten?
Mit Johnny Depp. Und hier immer wieder mit Bea Dermond, Simon Windisch, Martin Brachvogel und Michael Ostrowski.

5) Was braucht es, um berühmt zu werden?
Erstens: Dass man es will. Zweitens: Viel Glück. Drittens: Dass man die richtigen Leute kennt - leider Gottes. Viertens: Dass man seine eigene Vorstellung von etwas hat.

6) Warum Schauspiel?
Ich finde es faszinierend, dass man dabei immer wieder wer anderer sein kann.

7) Wohin würden Sie mit dem roten Koffer jetzt gerne reisen?
Ans fixfertige Set von meinem neuen Film. Am liebsten wäre mir, ich könnte gleich nach meiner Ankunft loslegen.

8) Schauspiel oder Filme machen?
Schauspiel fällt mir noch leichter. Aber ich will mich nicht festlegen.

9) Gibt's einen Plan B?
Mir ist wichtig, dass ich es in irgendeiner Form weitermachen kann.

10) Ein Satz für die nächste Generation?
Wenn man Lust dazu hat, kann es nicht falsch sein.