Wer vor dem 23. März 1913 geboren ist, gehört zu den wenigen Menschen, die den frühen Ostertermin heuer ein zweites Mal in ihrem Leben feiern können. Ein drittes Mal geht sich für niemanden aus. Erst 2160, also in 152 Jahren, wiederholt sich dieses früh gelegene Osterfest. Und wie kommt das? Nun, ganz einfach ist es nicht nachzuvollziehen, zumal Astronomie, Mond- und Sonnenkalender sowie päpstliche Festlegungen in die Terminisierung mit reingespielt haben.

Datum mit Schwankungsbreite. Ausgangpunkt ist der Frühlingsbeginn, ein Zeitpunkt, der kalendarisch nicht exakt auf einen Tag festzulegen ist. "Der astronomische Frühling beginnt zwischen dem 19. und 21. März. Heuer ist das exakte Datum der 20. März um 6.48 Uhr", erklärt Bernd Warmuth von der astronomischen Vereinigung Kärntens. Folglich ein Datum mit Schwankungsbreite, an das sich die weiteren Berechnungen orientieren.

Frühlingsvollmond. Bis die Menschheit zu dieser Festlegung nach der Osterformel (siehe links) kam, war es ein langer Weg. Der Mondkalender in der Bibel kollidierte mit dem Sonnenkalender der Christen. Erst eine Entscheidung der westlichen Kirchen auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsmond wurde endgültig im vierten Jahrhundert festgemacht. Und später entwickelte der Mathematiker Carl Friedrich Gauß eine "Osterformel", nach der die Termine Jahrzehnte vorausberechnet werden können.

Osterwetter 2008. Nicht berechen- und leider auch nicht beeinflussbar hingegen ist das Wetter zum Eiersuchtermin. Franz Stockinger von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) rechnet heuer mit viel Wolken und etwas Sonne. "Wenn wir das Osterwetter 2008 mit dem von 1913 vergleichen: Der Sonntag vor 95 Jahren lag in den Temperaturen zwischen 4,2 und 16 Grad, war stark bewölkt. Wolken werden wir auch zu Ostern haben, allerdings bei Werten um die null Grad."