Neues von der malenden Philosophin aus dem Gailtal. Leuchtende Farben, mit gestischer Entschiedenheit pastos aufgetragen, bestimmen die ausdrucksstarken Arbeiten von Helga Druml. Mit bewusster Verweigerung des epigonalen Rückgriffs, dennoch eine Fortsetzung der Tradition des Nötscher Kreises mit ironischen Mitteln.

"bubblegum." So etwa im Bild "bubblegum", das vor einer riesigen roten Rose ein Mädchen mit deutlich erhöhtem Teeniefaktor zeigt. Der herausfordernd freche Blick an den Betrachter lässt keine Erwiderung zu. Eine Kaugummiblase signalisiert coole Zurückweisung. Die Pose in kecken Kleidungsstückchen, wird überhöht von blonden Zöpfen, die zur Gretlfrisur verschlungen sind. Minimale Verstellungen zersetzen jeden angenommenen Mehrwert an Beschaulichkeit. Die Idylle kippt und drängt zugleich in den Raum mit Blumen-, Kinder-, Hunde- und Ethnobildern.

Korrespondenz. In eigentümlicher Weise korrespondierend dazu die feinen, penibel ausgetüftelten Lindenholzschitzereien von Bernhard Tragut (OÖ). Figuren die zu sich selber in ein auffälliges Verhältnis treten.

Verhältnis. Etwa zu ihrer Sprechblase, die sie in Schwebe bringt. Oder in Gegenständen des Alltags, deren innewohnende verdinglichte Geschichte der Künstler zum Vorschein bringt. Äußerst sinnliche Objekte mit genau vermessener Distanz zur Realität. Daneben Zeichnungen, die den Vorlauf verdeutlichen zum Eigentlichen, den geschnitzten Objekten.

Empfehlenswert. Druml und Tragut, jeder für sich und erst recht in Kombination äußerst empfehlenswert.