Die zehnte Folge von "Traumhotel" ist im ORF für Jänner 2008 vorgesehen und bietet zwei parallel laufende Geschichten. Daneben natürlich auch die malerischsten Schauplätze.

Halbzeit. Beim so genannten Bergfest (es markiert jeweils die Halbzeit der Dreharbeiten) in einem Pekinger Lokal demonstrieren die chinesischen Mitarbeiter, dass sie inzwischen einen Satz gut gelernt haben: "Servas, Otto!" Und jener erspart sich diesmal eine seiner ausführlichen Ansprachen und erklärt: "Da mein Chinesisch miserabel und mein Deutsch auch nicht besonders ist, möchte ich mich kurz fassen: Das Bergfest ist eröffnet."

"China ist anders". Tags darauf, im ernsthafteren Gespräch, fasst der Kärntner seine Erfahrungen im fremden Land mit drei Worten zusammen: "China ist anders!" Das betrifft vor allem die Organisation. Er gibt ein Beispiel: "Ich setze Aufnahmen beim Himmelstempel an. Dort posieren Christian Kohlund und seine Filmtochter Miriam Morgenstern in chinesischen Kostümen, stehen auf einem Stein, der den Mittelpunkt der Erde markieren soll. Ich sage: Wir beginnen extra um 6.30 Uhr, weil da noch wenige Menschen unterwegs sind. Und ich brauche für die Kamera einen Kran. Alle sind da, der Kran ist da. Aber das Wichtigste fehlt: das Gerät, mit dem ich die Kamera auf dem Kran bewegen kann. Es kommt erst nach zweieinhalb Stunden."

Disneyland auf Chinesisch. Anderes Beispiel: "Wir drehten in der ,Grand Epoch City', einem Riesen-Areal bei Peking, wo alte chinesische Gebäude nachgebaut wurden und wo es jede Menge Sportanlagen gibt. Ein bissl Disneyland auf Chinesisch. Auf einmal wird angekündigt, der Ex-Ministerpräsident kommt auf einen Tee vorbei. Das heißt: Alles abgesperrt, kein Dreh möglich."

Frechheit siegt. Im Hotel hatte Retzer auch ein Erlebnis der ungewöhnlichen Art: "Ich will aufs WC, öffne eine Tür und steh' auf einmal in einem Raum mit gut 150 Bildschirmen. Offensichtlich ein 'Kontrollzentrum'. Nach dem ersten Schrecken frage ich frech: 'Darf ich auch hier drehen?' Tatsächlich haben sie es erlaubt. Aber da war nur noch ein Teil der Monitore eingeschaltet..."

Schock. Einen anderen Schock erlebte das Team gleich am Anfang. Walter Dreier, Ausstatter aus Klagenfurt, ist in einem Pekinger Studio auf eine Art Kanaldeckel getreten. Der kippte, Dreier brach sich die Kniescheibe. Fortan konnte Dreier seine Anweisungen nur aus dem Rollstuhl geben. "Es ist halt oft so in einem Land, wo du die Schrift nicht lesen und die Sprache nicht sprechen kannst. Aber alle Chinesen waren wahnsinnig bemüht, freundlich und nett. Uns wurde auch ein Trupp von Deutsch-Studenten zur Verfügung gestellt."

Fremdsprachen Fehlanzeige. Nimmt man in Peking allerdings ein Taxi, sollte man dem Fahrer das Ziel unbedingt auf einem Zettel in chinesischer Schrift zeigen. Kaum einer beherrscht Fremdsprachen. Bis Olympia will die Regierung den Taxlern Schnellsiedekurse verordnen. Manche werden dann vielleicht schon zwei Worte kennen: "Servas, Otto!".