Ian Anderson präsentierte sich mit seinen Jethro Tull in ausgezeichneter Form und gab ein viel umjubeltes Konzert der Extraklasse. Der 60-Jährige "Rattenfänger der Rockmusik" (diese Bezeichnung bekam er bereits kurz nach der Bandgründung im Jahr 1968) sang, flötete und hüpfte auf der Bühne herum, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Living for the future. Mit einem ausgewogenen Programm aus Tull-Klassikern wie "Living In The Past", "Thick As A Brick" und als Abschluss den unverwüstlichen Kracher "Locomotive Breath" einerseits und Perlen aus dem riesigen Fundus wie "Pastime With Good Company" zogen die hervorragenden Musiker die Zuhörer vom ersten Ton an in ihren Bann.

Soli. Im mehr als zweistündigen Auftritt gab es genügend hochklassige Soloeinlagen aller Bandmitglieder zu bejubeln. Da wurde Schlagzeuger Doane Perry kurzerhand ganz vorne am Bühnenrand platziert, um sein Können an den Bongos unter Beweis zu stellen.

Anekdoten. Zwischen den Stücken gab Ian Anderson manch skurrile Anekdote zum Besten. Gitarrist Martin "Lancelot" Barre gewährte er die Möglichkeit, einen Song aus dessen Soloschaffen darzubieten. Neben Anderson ist Barre das einzige verbliebene Gründungsmitglied von Jethro Tull.

Den Trumpf in der Hand. Zum Ausklang des intensiv-fulminanten Konzerts gehörte die Aufmerksamkeit wieder dem "Rattenfänger", zog dieser doch nochmals alle Register seines Könnens, um mit seinem n Querflötenspiel aufzutrumpfen.