Im Bühnenvorhang öffnet sich ein Fenster. Adelmo Fornaciari alias Zucchero sitzt mit akustischer Gitarre hinter dem Mikrofon, erhebt seine markante Stimme und entführt für eine Stunde und fünfundvierzig Minuten in seine Klangwelt aus Rock, Soul und Blues. Klischeehaft Italienisches wie Mare und Amore hat hier keinen Platz. Ein toskanischer Weinbauer und Nachbar von Sting, aufgestiegen in die Riege zeit- und trendloser Musikgrößen wie B. B. King, Eric Clapton, Ray Charles oder U 2.

Gaspedal. Die Bühne erinnert an einen gemütlichen Trödlerladen. Darauf rockt und groovt die kompetente Band (Keyboarder David Sancious hat sich Zucchero von Clapton ausgeborgt, Gitarristin Kat Dyson und Sängerin Sara Grimaldi erfüllen mehr als nur die Frauenqoute) aus einem Guss, nimmt sich zurück, drückt auf das Gaspedal, dass die Körper der etwa dreieinhalbtausend begeisterten Besucher einfach mitschwingen müssen.

Altes und Neues. Die sich steigernde Stimmung wird nicht durch Zwischenansagen zerrissen. Es dominieren die Musik (erstklassiger Sound in der Grazer Stadthalle ist also machbar) und das geschmackvoll eingesetzte Licht. Der 52-Jährige serviert Titel seiner aktuellen, zu Recht hoch gelobten CD "Fly", etwa "Cuba Libre" und "Flying Away (Occhi)" sowie altbewährten Perlen wie "Senza Una Donna" und "Diavolo In Me".