Wenn Cheeta sprechen könnte, würde er Michael Phelps gratulieren. Denn der Schimpanse war einst ein Freund eines andern guten Schwimmers: Johnny Weissmüller gewann in den 20er Jahren für die USA fünf olympische Medaillen. Phelps brachte es in Peking auf acht. Cheeta und Weismüller spielten in den 30er und 40er Jahren in einem Dutzend Filmen. Weissmüller spielte Tarzan, Cheeta sich selbst.

In eigenem Altersheim. Während Weissmüller 1984 verarmt starb, lebt Cheeta seit 17 Jahren im eigenen Altersheim. Seit 17 Jahren ist er der berühmteste Bewohner im Affenrefugium Creative Habitats and Enrichment for Endangered and Threatened Apes - kurz CHEETA - im kalifornischen Palm Springs.

Ältester Schimpanse der Welt. Mit 76 Jahren gilt Cheeta als ältester Schimpanse der Welt. In der Wildnis sterben seine Artgenossen spätestens mit 40. In Gefangenschaft erreichen sie sonst 60 Jahre. "Er hält den Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als ältester Affe", sagt Dan Wesfall, Besitzer von Cheeta und Chef des Affenrefugiums CHEETA.

Beschwerden. Wie die meisten Alten hat auch Cheeta Beschwerden. "Er ist Diabetiker. Ich gebe ihm jeden Tag Insulin", sagt Westfall. Aber ansonsten gehe es ihm gut.

"Ape-stract" Cheetas Lieblingsbeschäftigung ist die Malerei. Westfall nennt den Stil seines Schutzbefohlenen "Ape-stract". Käufer aus aller Welt finden Gefallen daran. Für 150 Dollar gehen die abstrakten Bilder weg wie warme Semmeln. Das Geld geht in den Unterhalt des Refugiums, wie die Spenden, die über die Internetseite eingehen. Besonders groß ist die Nachfrage nach Cheetas Bildern in Österreich. "Sie lieben ihn auch in Deutschland", sagt Westfall und verweist auf eine Reportage, die das ZDF gerade über Cheeta gedreht hat.

Glückliche Cheeta. Jedenfalls ist Cheeta glücklich. Davon ist Westfall überzeugt. Denn normalerweise seien Schimpansen aggressiv. Nicht so Cheeta. "Er ist sehr gut, sehr nett für einen männlichen Schimpansen."

Gefährlich. Schimpansen seien sehr gefährlich. "Sie haben zu 99,4 Prozent die DNA von Menschen. "Und der Mensch ist das gefährlichste Tier." Westfall hat 16 Tiere in seinem Refugium, davon sechs Menschenaffen. Die Affen stammen wie Cheeta aus der Traumfabrik. Westfall nimmt sie auf, weil alternde Affen in Hollywood oft misshandelt werden.

Botschafter für Hollywood. "Sie werden einfach zur Seite gestoßen, wenn sie die Leistung nicht mehr bringen." Im Refugium könnten sie einen ruhigen Lebensabend genießen. Während Cheeta gesund und beschützt ist, betont, dass Hollywood eigentlich Verantwortung trüge für die Tiere, dies es in den Filmen auftreten lässt. "Für mich ist Cheeta der Botschafter aller jener Tiere, die in der Filmindustrie leiden mussten."

1932 in Liberia geboren. Cheeta wurde 1932 in Liberia geboren. Noch während er klein war, wurde er nach Amerika gebracht. Seine Mutter wurde dabei wahrscheinlich getötet, ihr Fleisch verkauft. "So war das damals", sagt Westfall. Jahrzehnte später, 1973, wurde die Einfuhr von wilden Menschenaffen in die USA für die Filmindustrie verboten.