Bereits zum sechsten Mal im Teatro Lirico, würdigt die mehrfach international ausgezeichnete Compañia Antonio Márquez diesmal den legendären Flamenco-Tänzer Antonio Ruiz Soler (1921-1998) unter dem Titel "Antonio" in einem biographischen Bilderbogen: Lehrjahre in Spanien, USA-Reise, Rückkehr und Leitung des Nationalballetts, internationaler Durchbruch in den 30er Jahren mit der innovativen "Flamenco Opera" - einer Melange aus Operetten-Libretto, Musicalshow und Flamenco -, weltweite Tourneen, schließlich wohlverdienter Ruhestand.

Monoton

Die Realisierung startet vielversprechend narrativ in charmant-altmodischer Kulisse, verheddert sich jedoch dramaturgisch, wenn die Geschichte zur monotonen Aneinanderreihung prominenter Flamenco-Tänze mutiert. Antonio Márquez (46), Kompanieleiter, Choreograph und Hauptdarsteller, punktet mit maskuliner Ausstrahlung, rasanten Pirouetten und atemberaubender Fußarbeit in den traditionellen Flamenco-Schuhen mit Absätzen aus Holz. Winzige technische Pannen wie das wackelige Ende einer Drehung lassen jedoch vermuten, dass hier mittelfristig eine Ablöse zugunsten des virtuosen, aber bescheiden agierenden Ensembles passieren sollte. Der musikalischen Interpretation von Dirigent Andrea Battistoni (23) mangelt es wiederum an Leichtigkeit, Vielfalt und Präzision.

Dennoch: Wer das spanische Flair im mediterranen Triest liebt, sollte sich dieses Gastspiel nicht entgehen lassen. Zu sehen 15. bis 19. Juni täglich um 20.30 Uhr.