Nicht, dass das Line-Up der Vortage schlechter gewesen wäre, aber mit den Foo Fighters als unumstrittene Festival-Headliner konnten die Veranstalter am letzten Tag noch mehr Menschen als zuvor bei der Race Stage begrüßen.

Dem harten Kern der über 40.000 Musikfans fiel die stundenlange Warterei bei hochsommerlichen Temperaturen sichtlich schwer - Bier wurde des Öfteren gegen Mineralwasser ausgetauscht, Schatten gab es nur am Campinggelände und das war schließlich kilometerweit entfernt.

Müllhalde

Entlang der sonst so beschaulichen Traisen wuchsen hohe Müllberge, beißendes Toilettenaroma strömte aus den derangierten Zelten und die sengende Sonne lähmte Geruchsnerven. Dass daneben aber auch an die 200.000 leere Dosen zurückgegeben wurden, zeigt, wie groß die mittlerweile elfte Auflage des Frequency Festivals geraten ist.

Trotz alledem verhielten sich die insgesamt 140.000 Besucher an den drei Tagen sehr diszipliniert, grobe Regelverstöße blieben glücklicherweise aus.

Während viele Camper noch Abkühlung im Fluss suchten, war die Race Stage bei den radiotauglichen Alternative-Rockern Panic! At The Disco bereits gut gefüllt. Das Quartett aus Nevada lieferte leichtfüßige Hits ohne Ecken und Kanten, was dem Publikum ob dieser Hitze nur recht war.

Es folgte eine explosive Show der Pop-Rock Truppe Jimmy Eat World nach der die britischen Indie-Popper The Ting Tings fast etwas zahm und zahnlos wirkten. Das lag aber weder am flotten Songmaterial selbst, noch an der sympathischen Frontfrau Katie White, sondern schlicht und einfach daran, dass der eher leichtfüßige Sound des Duos nicht so ganz in das hart rockende Programm des Tages passte.

Kreativitätswettbewerb

Wer sich nicht vor den gut besuchten Bühnen aufhielt, der versuchte im Gelände Aufmerksamkeit zu lukrieren. Vom Ganzkörper-Pinguinkostüm über selbst gebastelte Wassermelonenhüte bis zur nackten Blondine in einer Alufolien-Toga, kannte die Kreativität der feiernden Massen keine Grenzen. Der Einbruch der Dunkelheit ließ dann die vielen sonnenverbrannten Körper nahezu in die Unsichtbarkeit verschwinden. Der laue Wind bereitete auf den akustischen Sturm vor.

Die Nacht wurde von der amerikanischen Hardcore/Punk Truppe Rise Against eingeläutet, die mit der klassischen Rockbesetzung Gesang/Gitarre/Bass/Schlagzeug mehr Feuer entfachten, als so manch überkandidelte Band der Vortage. Zudem schleuderten die Jungs rund um den charismatischen Sänger Tim McIlrath etliche Rockhymnen für die Ewigkeit in die fröhlich tobende Menge.

Punktesieger

Mehr als zwei Stunden beackerten dann die Foo Fighters die Hauptbühne. Frontmann Dave Grohl lieferte zwar sämtliche Hits der Bandgeschichte, mehr als solide und routiniert war der Auftritt aber nicht.

Klarer Punktesieg daher für die Green Stage Headliner Chemical Brothers, die mit paralysierenden Beats und einer galaktischen Licht- und Lasershow zurecht für offene Münder sorgten.