Zu Beginn: eine Änderung in der Besetzung. Statt Heinrich Schiff, der krankheitsbedingt ausfiel, stand der junge Cellist Mischa Meyer kurzfristig zur Verfügung und sorgte zusammen mit Sabine Meyer (Klarinette) und Martin Helmchen (Klavier) für einen gediegenen Kammermusikabend in der Stiftskirche.

Den Anfang machte Beethovens beschwingtes "Gassenhauertrio", durchaus mitreißend gespielt, nur der Pianist erlaubte sich die eine oder andere Unsauberkeit. Es folgte Schostakowitschs Sonate für Cello und Klavier op. 40: Beeindruckend, wie hier die beiden Musiker in den komplexen Melodielinien zueinanderfanden. Dennoch fehlte der eigenständige Gestaltungswille, was sich besonders in den bei Schostakowitsch so erschütternden Largo-Passagen äußerte, deren Intensität und nervöse Spannung man nur selten zu spüren bekam.

Nach der Pause dann der Höhepunkt des Konzerts: Alban Bergs vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5. Die deutsche Starklarinettistin Meyer meisterte ihren anspruchsvollen Part in diesen hermetischen Klangminiaturen auf beeindruckende Weise und konnte ihrem Instrument filigrane, kaum hörbare Töne entlocken. Einen schönen Abschluss bildete Brahms' Trio op. 114. Trotz einiger Unstimmigkeiten ein gelungener Abend.