Was war für Sie Motivation, die Rolle in "Mein bester Feind" zu spielen?

MORITZ BLEIBTREU: Der Name Wolfgang Murnberger stand da ganz vorne, weil ich ihn als Menschen und als Regisseur ungemein schätze. Die Geschichte fand ich cool, weil unorthodox und ein gutes Stück politisch unkorrekt. Natürlich auch eine tolle Rolle, eine Figur, die bei allem Leid ihren bestimmten zynischen Humor nicht verliert. Es geht zudem um Freundschaft, und Freundschaft ist für mich das Wichtigste auf dieser Welt.

Wie lief es mit Georg Friedrich als Spezi Rudi Smekal?

BLEIBTREU: Die Rolle war noch gar nicht besetzt, da wusste ich: Das kann nur der Friedrich sein. Der ist als Schauspieler eine Naturgewalt. Überhaupt kann ich die Österreicher nicht genug loben. Dieses Land ist um sein Repertoire an Schauspielern zu beneiden. Und um die Größe und Nähe zur Theatertradition. Das bedeutet: Respekt für unseren Beruf.

Im November 2008 wurden Sie Vater eines Sohnes. Hat das Ihr Berufsleben verändert?

BLEIBTREU: Klar. Weil unser Beruf familienfeindlich ist. Bei uns in Hamburg wird ja nicht viel gedreht. Sage ich also für eine Rolle zu, weiß ich, dass ich längere Zeit nicht vor Ort bin.

In welchen Filmen wird man Sie demnächst sehen?

BLEIBTREU: Abgedreht habe ich "Im Jahr der Schlange", einen Politthriller über eine Verschwörung tschetschenischer Terroristen. Derzeit mache ich eine längere Pause. Dann geht es weiter - in Wien, wo die Produktion "360" auf dem Programm steht, eine moderne Adaption von Arthur Schnitzlers "Reigen". Jude Law spielt mit. Und euer Karl Markovics.