GRAZ. "Die Sicherheit hat bei uns höchste Priorität", sagt die Kanadierin Jessica Le Boeuf, eine der Managerinnen des Cirque du Soleil bei einem Rundgang durch die Grazer Stadthalle, wo sich der "Sonnenzirkus" zum Start seiner Europa-Tournee eingenistet hat. "Daher arbeiten genauso viele Menschen hinter wie auf der Bühne - jeweils 45", erläutert sie.

Seit dem tödlichen Unfall einer Artistin im Frühsommer in Las Vegas mussten die Sicherheitsstandards aber nicht geändert werden, wie Produktionsleiter Sebastian Pichel versichert, das sei "menschliches Versagen" gewesen. Kurz vor Ende der Show "Kà" war eine Akrobatin aus rund 15 Metern Höhe in die Tiefe gestürzt. "Der tragische Vorfall erinnert uns mit großer Demut und Respekt daran, wie großartig unsere Künstler jede Nacht sind", erklärt Cirque du Soleil-Gründer Guy Laliberte.

In Graz wird die Show "Quidam" gezeigt, die schon Mitte der 90er-Jahre entwickelt wurde und damals im Zelt durch die Welt gereist ist. Nun hat man sie für Hallen und Arenen adaptiert. "Quidam steht für den Unbekannten in der Menge. Das Programm, das vielleicht dunkler und düsterer als andere unsere Shows wirken mag, dreht sich um Anonymität, und wie man ihr entgegen wirken kann, wenn wir uns zusammentun", erzählt eine der künstlerischen Koordinatorinnen.

Der Zuschauer wird jedenfalls in eine märchenhafte Traumwelt entführt - mit atemberaubenden Leistungen in luftigen Höhen, aber auch clownesken Darbietungen, Rhönrad-Dompteuren und Diabolo-Jongleuren.