Ein wolkenloser Himmel, bei dem der Mond die malerische Bergkirche Tiffen beleuchtete, bildete den pittoresken Rahmen für einen soliden Kammermusikabend am Mittwoch beim Carinthischen Sommer.

Das "Quartetto di Roma" bot zunächst klassische Streichquartettkunst: Haydns berühmtes "Vogelquartett" mit seiner abwechslungsreichen Satzgestaltung (vom schillernden "Allegro moderato" zum überraschend elegischen "Scherzo") machte den Anfang. Mozarts Streichquartett KV 421 ist noch seinem großen Vorbild Haydn gewidmet, auch wenn das in der klassischen Requiemtonart d-Moll komponierte Stück mit seinem eher schwermütigen Charakter bereits in Richtung Schubert weist.

Beide Werke wurden vom "Quartetto di Roma" sauber, flüssig und klar interpretiert, ließen das nötige Temperament aber an manchen Stellen leider vermissen. Gerade in den rhythmisch forcierten Sätzen hätte man sich schärfere und emotionalere Akzentuierungen gewünscht.

Nach der Pause wurde noch Klarinettist Klaus Hampl an Bord geholt: Max Regers Quintett für Klarinette und Streichquartett op. 146 schien den vier Streichern da schon eher zu liegen, auch wenn zwischen den spätromantischen Gefühlswogen mit ihrer enormen Dichte an melodiösen Einfällen kaum eine Struktur erkennbar war. Nichtsdestotrotz wurde hier das komplexe Stimmengewirr von den fünf Musikern exzellent gemeistert.

Die Zugabe - noch einmal Mozart - warf erneut die alten Probleme auf. Fazit: Eine klare Mondnacht, bei der man sich so manche Gewitterwolke gewünscht hätte.