Er ist der Held, den Gotham verdient, aber nicht der, den es im Moment braucht", sagte Kommissar Jim Gordon (Gary Oldman) am Ende des zweiten Teils der Batman-Trilogie.

Acht Jahre später betritt ein gealterter, gebrechlicher und völlig zurückgezogener Bruce Wayne alias Batman (Christian Bale) die Bildfläche von "The Dark Knight Rises". Die Stadt Gotham wird von einer brodelnden und erstickenden Düsternis erfasst. Zwar waren Kriminalität und Korruption erfolgreich bekämpft worden, aber die Bürger von Gotham sind unzufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Situation. Das Böse in Person des bulligen Terroristen Bane (Tom Hardy) missbraucht den Ärger der Bewohner und will die Stadt endgültig zerstören. Der ohnehin unglaubwürdige Gehstock Waynes verschwindet und Batman ist zurück, bereit Gotham zu retten. Unterstützung bekommt er wieder von Kommissar Gordon, seinem Butler und Freund Alfred (Michael Caine) und Lucius Fox (Morgan Freeman). Selina Kyle alias Catwoman (Anne Hathaway) windet sich geschickt zwischen den Seiten.

Charakterlich weniger spannend als der intelligent-psychopathische Joker aus dem zweiten Teil, ist Bane für Batman trotzdem ein übermächtiger Gegner. Bane erscheint in seiner Brutalität dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow ähnlich, er und seine Anhänger inszenieren stalinistisch anmutende Schauprozesse und seine Zerstörungs- und Tötungswut mag jene der Attentäter des 11. September noch übertreffen - ein gewagtes Szenario, das Regisseur Christopher Nolan mit schwelendem Rauch über Wolkenkratzern und explodierenden Football-Feldern präsentiert, in einer Stadt, die New York noch nie so ähnlich war.

Nolan erzählt nur in zweiter Linie eine Geschichte, zu allererst schafft er ein Denkmal für den technischen Entwicklungsstand des Actionfilms, das an verwüsteter Dunkelheit und apokalyptischer Panik seinesgleichen sucht. Doch obwohl der letzte Teil der Trilogie kräftig im politisch Brisanten rührt, bleibt es doch nur bei einem Kampf zwischen Gut und Böse. HHHHI