25 Jahre ist es mittlerweile her, dass George Lucas die zweite „Star Wars“-Trilogie in die Kinos brachte: Am 16. Mai 1999 feierte „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ Weltpremiere. Schon im Herbst 1998 spielten sich in Kinos quer über den Globus merkwürdige Szenen ab, die den Erfolg der Trilogie andeuten ließen. Vor dem Kinofilm „Rendezvous mit Joe Black“ wurde der erste „Star Wars“-Trailer gezeigt. In einer Zeit vor YouTube kauften sich viele Fans ein Ticket für den Brad-Pitt-Film, nur um nach der Vorschau den Kinosaal wieder zu verlassen. Sie interessierten sich nur für „eine weit, weit entfernte Galaxis“.

Lucas setzte neue Maßstäbe für großes Kino

Schon Anfang der 1990er-Jahre hatte „Star Wars“-Schöpfer George Lucas angedeutet, er wolle seine beliebte Science-Fiction-Saga ausbauen und die Vorgeschichte zu den drei Filmen erzählen, die zwischen 1977 und 1983 erschienen waren. 1993 machte Lucas seine Pläne im Branchenblatt „Variety“ offiziell und löste mit der Ankündigung einer neuen „Star Wars“-Trilogie einen Hype aus. Die Fans mussten sich allerdings noch Jahre gedulden.

„Meine Entscheidung, ‚Episode 1‘ zu drehen, wurde mehr oder weniger von der Technologie beeinflusst“, sagte Lucas im Interview der offiziellen „Star Wars“-Website. „Die ersten drei Star-Wars-Filme waren sehr, sehr vorsichtig darauf ausgelegt, dass man sie kostengünstig umsetzen konnte.“ Mit anderen Worten: Das Budget und begrenzte technologische Möglichkeiten beeinflussten die Story.

„Bei ‚Episode 1‘ wollte ich mich in der Erzählung der Geschichte nicht einschränken lassen“, erzählte Lucas, der bei dem bunten Science-Fiction-Spektakel erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder selbst Regie führte. „Ich musste mich mit Politik und den größeren Problemen der Republik und so weiter befassen. Ich musste mich mit größeren Themen auseinandersetzen. Und dafür musste ich eine Möglichkeit finden, die ich durch die digitale Technologie bekommen habe.“

George Lucas gemeinsam mit Jake Lloyd als Anakin Skywalker und R2-D2
George Lucas gemeinsam mit Jake Lloyd als Anakin Skywalker und R2-D2 © IMAGO / Imago Stock&people

Bis heute spaltet der Film die Geister

Der Film, der im Original „The Phantom Menace“ heißt, erzählt vor dem Hintergrund einer politischen Krise die Geschichte der Kindheit von Luke Skywalkers Vater. Anakin Skywalker lässt sich im weiteren Verlauf der Prequel-Trilogie vom bösen Imperator manipulieren, wechselt auf die dunkle Seite der Macht und wird schließlich zu Darth Vader. Neben bekannten Charakteren wie Jedi-Meister Yoda, Obi-Wan Kenobi, Droide C3-PO und Sympathieträger R2-D2 lernt das Publikum viele neue Figuren kennen - und einige neue Welten.

Die Reaktionen auf „Die dunkle Bedrohung“ waren sehr unterschiedlich: Manche Fans waren von den Neuerungen ähnlich entsetzt wie Obi-Wan Kenobi, als er in „Krieg der Sterne“ die Zerstörung des Planeten Alderaan als „eine große Erschütterung der Macht“ wahrnahm. Vor allem jüngere Zuschauer waren hingegen von den optisch beeindruckenden Actionszenen begeistert. Ältere Fans kritisierten, der Film sei überfrachtet mit CGI (Computer Generated Imagery). Gelobt wurde nur die epische Filmmusik von John Williams. Die schärfste Kritik entzündete sich an der Figur des Jar Jar Binks. Mit seiner albernen Sprache und tollpatschigen Art nervte er viele Zuschauer und galt jahrelang als Hassfigur. Dass er im Nachfolgefilm „Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger“ von 2002 nur noch einen Miniauftritt hatte, war sicher kein Zufall.

Goldene Himbeere statt Academy Award

Bei den Oscars war „Episode I“ für visuelle Effekte, Ton und Soundeffekt-Schnitt nominiert, ging aber in allen drei Kategorien leer aus. Bei der Verleihung der „Goldenen Himbeere“ hingegen räumte das erste „Star Wars“-Prequel gleich sieben der als „Razzies“ bekannten Negativ-Preise ab, darunter Schauspieler Ahmed Best, der dem computergenerierten Jar Jar Banks seine Bewegungen und seine Stimme geliehen hatte.

George Lucas dürfte das alles kaum gekümmert haben. Denn kommerziell war „Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung“ ein großer Erfolg. Bei einem Budget von 115 Millionen US-Dollar spielte der Film laut dem Branchenportal „BoxOfficeMojo“ mehr als eine Milliarde ein. Und viele Zuschauer, die das Science-Fiction-Spektakel 1999 erstmals im Kino gesehen haben, sind seitdem „Star Wars“-Fans geblieben.

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