Jacques Lemans", der Markenname Ihrer Uhren, klingt zwar französisch, die Firma, die dahinter steckt, ist aber durch und durch österreichisch. Warum also der Name?
Alfred Riedl: Also, es ist ein reiner Fantasiename, eine Kreation der Gebrüder Riedl sozusagen. Wir suchten damals einen Namen, der einprägsam ist, schön klingt und einen Hauch von Luxus versprüht, den sich aber jeder leiten kann. Außerdem sollte er bewusst französisch sein, da die Wiege der Uhrenherstellung in der französischen Schweiz liegt. Als Erstes kamen wir daher auf "Jacques Monet". Wenn man jedoch einen neuen Warennamen anmeldet, muss abgeklärt werden, ob es diesen schon gibt. Nach einem halben Jahr hat sich herausgestellt, dass eine kleine Uhrenmarke in Frankreich so heißt, so suchten wir weiter und sind auf "Jacques Lemans" gekommen.

Gibt es irgendeinen Zusammenhang mit dem Autorennen in Le Mans?
Riedl: Nein. Mittlerweile bringen zwar einige Großhändler die beiden in Verbindung. Wir forcieren das aber nicht.

Vor kurzem feierten Sie mit Ihrem Unternehmen das 30jährige Jubiläum. Gehen die Uhren heute eigentlich anders als damals, beispielsweise im Hinblick auf die Kundenwünsche?
Riedl: Der Markt hat sich natürlich verändert. Die Uhr ist heute nicht mehr nur Zeitanzeiger, sondern wichtiges Accessoire für das perfekte Outfit.

Gibt es noch Märkte, in denen "slow motion" statt "high speed" angesagt ist?
Riedl: "Gut Ding braucht Weile" - so wählen wir unsere Partner in der ganze Welt aus. In den laufenden Märkten hingegen gilt: "Zeit ist Geld", da handeln wir dank straffer Entscheidungsstrukturen sehr rasch.

Woran haben Sie vor 30 Jahren gemerkt, dass die Zeit für die Gründung eines Unternehmens reif gewesen ist?
Riedl: Als ich begann, Uhren zu verkaufen, waren diese Handarbeit und kaum leistbarer Luxus. Die Revolution der Quarzuhren erkannte ich zum Glück rechtzeitig, sprang auf den Zug auf und war einer der ersten, der das Luxusgut "Uhr" zu einem guten Preis angeboten hat. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist heute noch ganz wichtig.