Urlaub mit einem Workaholic? Klingt furchtbar, muss es aber nicht sein. Sozialmediziner Michael Kunze von der Med-Uni Wien gibt Tipps, wie selbst gestresste Business-Menschen und deren Familien in den Ferien zur Ruhe kommen.

Projektmanagement. Den Urlaub als Projekt sehen und planen. Vereinbarungen mit dem Partner wie "Du gibst Kunden Bescheid, wo sie dich erreichen können, ich kümmere mich um Bikini & Co." treffen. Ersteres lässt sich gut in Form eines Mails organisieren, Marke "Bitte nur SMS schicken, ich rufe sicher zurück." So ist man für alle erreichbar und spart sich zudem die teure Mailbox. Hoher Nutzen, geringe Kosten: Das gefällt dem Workaholic.

Bedarfsanalyse. Abklären, welches Familienmitglied, welches Urlaubsbedürfnis hat, denn den Kindern ist die geographische Lage der Sandkiste egal. Wichtig ist nur, dass es eine gibt, sonst wird’s für Papa und Mama doppelt anstrengend.

Start-up. Am Zeugnistag mit heulendem Motor die Kinder vor der Schule abzupassen, kostet Nerven. Ebenso wie am Samstag an- und abzureisen, da ein Platz in der Autoschlange garantiert ist. Das Fazit hier: hohe Kosten, geringer Nutzen.

Umsetzung. Menschen, die viel arbeiten, brauchen Struktur. Im Urlaub also auf einen geregelten Tagesablauf achten. Am besten Zeiten fürs E-Mail- und SMS-Checken reservieren, etwa eine halbe Stunde in der Früh, eine zu Mittag und eine am Abend. Die "Dosis" kann ja im Laufe der (Urlaubs-)Zeit reduziert werden. Aber immer dran denken: Ist der Workaholic zum Nichtstun verdammt, leidet er Höllenqualen.