Vom täglich frisch zubereiteten Essen statt der Dampfküche, dem vollen Obstkorb statt der Automaten-Wurstsemmel bis zum Mitgliedsbeitrag für das Fitnesscenter, der von der Firma bezahlt wird. Ganz zu schweigen von Instrumenten der Personalentwicklung wie dem Mitarbeitergespräch, die tatsächlich Konsequenzen haben. Will heißen, dass den Wünschen, Anregungen und Beschwerden, die dort besprochen werden, Taten folgen. Das alles und noch viel mehr ist betriebliche Gesundheitsförderung (BGF).

Top-Down-Prozess. "Es handelt sich um einen Prozess, der meist mit einer Aktion wie einer Laufgruppe beginnt und sich zu einem Gesamtkonzept entwickelt, das man als Gesundheitsmanagement bezeichnet", sagt Beate Atzler, Expertin für betriebliche Gesundheitsförderung. "Nur muss die Chefetage mitspielen, den Prozess also Top-Down installieren, sonst funktioniert's nicht."

Vorreiter. Ein perfektes Beispiel dafür ist die Veitsch Radex Gmbh in Radenthein, die bereits 1983 ein Cholesterinscreening angeboten hat. Als erste Firma in Österreich. "Damals hat man uns vorgeworfen, dass wir die Leute zwangsbeglücken", erinnert sich Stefan Bayer, Arbeitsmediziner des Betriebes und Leiter des Gesundheitmanagements, das den österreichweit 2000 Mitarbeitern zur Verfügung steht. Eine sportärztliche Untersuchung am LKH-Klagenfurt, Wirbelsäulen- oder Work-Life-Balance-Wochen sind nur einige der Angebote, die die Firma im Köcher hat. "Allein in Kärnten sind die Krankenstände unter den Mitarbeitern, die Wirbelsäulentrainings mitgemacht haben, um 60 Prozent gesunken", so Bayer. Das aktuellste Projekt trägt den Titel 'Zukunftskompetenz'. "Es wurde für unsere Lehrlinge kreiert, wobei wir auf Gesundheit, Sicherheit, Fach- und Eigenkompetenz eingehen." Highlight ist eine spezielle Life–Style-Woche, in der Themen wie Ernährung, Teamgeist oder Suchtprävention zur Sprache kommen.