Die Teconomy hat sich zum Jobmessen-Zugpferd im technischen Bereich entwickelt. Warum finden Sie es wichtig, auf der Teconomy dabei zu sein?

ANGELA KRAMER: Wir wollen in den nächsten zwei Jahren auf 1000 Mitarbeiter konzernweit wachsen. Für uns ist es sehr wichtig, die Kärntner anzusprechen, die in Graz studieren, ihnen Perspektiven aufzuzeigen und in Kärnten attraktive Arbeitsplätze zu geben.

Nicht jeder Absolvent gehört von Anfang an zum technischen Spitzenfeld. Reicht die Ausbildung an der TU aus, um bei Ihnen erfolgreich zu werden, oder bilden Sie weiter aus?

ALFRED MARCHLER: Natürlich setzen wir auf Weiterbildung, aber es muss ja nicht jeder Spitzenmanager werden, es braucht auch Techniker mit guter Basisausbildung und Routine. Wir bieten schon während des Studiums Traineeprogramme an. Mindestdauer ist drei Monate.

NORBERT BUCH: Wie differenziert man, ob jemand gut oder weniger gut ist - anhand der Noten? Das darf man nicht so sehen, es gibt für jeden seinen Bereich oder die Berufung. Man muss Freiheiten geben, hinhören, wo jemand gut ist. Das ist die Herausforderung.

KATRIN GABER: Vor allem die Abteilungsleiter sind hier gefragt, die kennen die Mitarbeiter sehr gut und wissen, wer wo gut eingesetzt wäre. Die Basis der TU ist sehr gut, aber es dauert ein gutes Jahr, bis die Mitarbeiter unsere Anlagen kennen.

Wie lange warten TU-Absolventen durchschnittlich auf einen Job?

BERNHARD HOFMANN-WELLENHOF: Es gibt nach dem Abschluss minimale Wartezeiten - im Schnitt 3,7 Monate. Ein kleines Sorgenkind ist die Architektur, heuer erstmals mit Aufnahmeverfahren, sonst ist Berufssicherheit da.

Die IAESTE bringt nicht nur auf der Teconomy Unternehmen und Studierende zusammen - es gibt auch andere Maßnahmen.

STEFAN REDL: Unser Firmenshuttle etwa ist das Gegenstück zur Karrieremesse. Wir bieten Studenten den Service, sie zu Unternehmen zu bringen. Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Unternehmen und Studierenden.

HOFMANN-WELLENHOF: Für uns ist die Kooperation mit der IAESTE sehr wichtig, weil wir damit unseren Absolventen Tore öffnen. Sie steht für Internationalisierung und das ist eine unserer Kampagnen. Wir wollen die Absolventen auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig machen und forcieren Auslandsaufenthalte. Das ist der Weg der Zukunft, den wir konsequent weiterführen werden.

Erwarten Sie, dass die Besucher der Jobmesse bereits mit fertigen Unterlagen zu Ihnen an die Messestände kommen?

GABER: Nein, uns ist es wichtig, persönliche Kontakte zu knüpfen, sich gegenseitig kennenzulernen. Wir konnten letztes Jahr um die 60 Kontakte knüpfen.

MARCHLER: Es ergeben sich etliche erfolgreiche Bewerbungen. Aus unserer Sicht gibt es zu wenige Studienabgänger. Wir kämpfen als KMU gegen die großen.

BUCH: Wir suchen genau in den Bereichen Mitarbeiter, in denen sie am schwersten zu finden sind - Maschinenbau, Elektrotechnik, Softwareentwicklung.

KRAMER: Vor Jahren sind die Bewerber zu uns gekommen und waren Bittsteller. Das hat sich geändert, nun sind wir die Bittsteller. Ich freue mich auf Lebensläufe, wenn sie mitgebracht werden.

Berufsbegleitend studieren - geht das in der Technik?

BUCH: Grundsätzlich schon. Wir wollen aber keine Studenten, die nicht abgeschlossen haben, verheizen - der Zug zur Arbeit ist stark, wenn man einmal begonnen hat, der Zug zum Studium eher weniger.