"Es war eine Ausnahmesituation. Wir mussten sehr schnell unsere Häuser verlassen", blicken die Anrainer zurück. Seit 5. August konnten die Bewohnerinnen und Bewohner von fünf Häusern in Klein St. Veit in der Gemeinde Völkermarkt nicht zurück in ihre Häuser. Denn durch Starkregen geriet das steile Gelände oberhalb der Häuser in Bewegung und verlegte den ebenfalls oberhalb der Häuser verlaufenden Klein St. Veiter Grenzgrabenbach. Erde und Geröll rutschten das Gelände hinab und seitdem floss der Grenzgrabenbach nicht mehr in seinem gewohnten Bachbett, sondern über die Zufahrtsstraße zwischen den Häusern bis hinunter zur Bundesstraße.

Die meisten Häuser wurden nicht direkt von Schlamm und Wasser getroffen, bei zwei Gebäuden wurden Garten, Zaun und Mauern beschädigt. Die sichtbaren Schäden wurden teilweise bereits behoben, eine große Unsicherheit ist aber geblieben.

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Jetzt, nach fast neun Wochen, gibt es ein vorsichtiges Aufatmen. In dieser Woche war Bürgermeister Markus Lakounigg (SPÖ) mit der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie dem Landesgeologen bei einer Begehung vor Ort. "Wir haben danach erfahren, dass wir in unsere Häuser zurückkönnen", erzählen die Anrainer, bei denen die Angst noch nicht verflogen ist. Denn noch immer könne sich weiteres Erdmaterial in Bewegung setzen.

Nun werde ein Alarmplan ausgearbeitet. "Bei einem erneuten Risiko werden die Bürger verständigt und müssen dann aus Sicherheitsgründen wieder ihre Häuser verlassen", so Lakounigg und weiter: "Dennoch freut es mich, dass die Familien nach langem Warten endlich wieder in ihre gewohnte Umgebung und vor allem in ihre Wohnhäuser zurückkehren dürfen."

Weitere Beobachtungen

"Die Situation wird aus allen Fachrichtungen weiter beobachtet und aktiv evaluiert", bestätigt Hannes Burger, Leiter der Region Kärnten-Süd bei der Wildbach- und Lawinenverbauung. Durch verschiedene Szenarien könne es nämlich zu einem erneuten Rutsch kommen. "Der vor rund 30 Jahren errichtete Ablenkdamm oberhalb der betroffenen Häuser lenkte die Mure Anfang August zum Glück von den Gebäuden weg auf die Straße", sagt Burger. Der Damm wurde inzwischen vom abgerutschten Erdmaterial befreit und ist inzwischen wieder voll funktionsfähig. Des Weiteren soll ein Fallboden errichtet werden, der abrutschendes Geröll aufhalten soll.