"Meine Oma hat mich großgezogen. Sie war eine starke Frau und hat mir immer beigestanden. Als Hommage an sie verkaufe ich mit einem mobilen Wagen Eis, so wie sie es damals auch gemacht hat. Schließlich habe ich alles, was ich bis heute erreicht habe, von ihr gelernt", erzählt Stefan Moser. Der 31-Jährige stammt gebürtig aus Wien. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er bei seiner Großmutter, Helene Gergela, welche in den 1960er-Jahren rund um den Klopeiner See Eis und Salami mit einem mobilen Wagen (Eisape) verkaufte. Als sie vor zwei Jahren nach längerer Erkrankung verstorben ist, vermachte sie ihm ihren alten Wagen und bat ihn, diesen als Anzahlung für einen neuen zu verwenden. Ohne zu zögern, wechselte Moser seinen Wohnsitz und zog mit seiner Frau Angelika (34) nach Tainach, um in der Region rund um den Klopeiner See Eis zu verkaufen.

100 Kilometer Reichweite

Jetzt fährt Moser mit seinem selbst umgebauten Elektro-Eisape, mit einer 100 Kilometer Reichweite, bis Ende September unter anderem von der Walderlebniswelt in St. Kanzian bis hin zum Campingplatz Breznik am Turnersee. Angeboten werden acht Eissorten von Vanille über Stracciatella bis Haselnuss. Als Andenken an seine Großmutter zieren ihr Spitzname "Heli" sowie ihr Gesicht das Logo des Eiswagens. Das Eis wird von seinem Partner, dem Seewirt, zur Verfügung gestellt. Auch diverse Veranstaltungen in Unterkärnten wird der Unternehmer, der auch die Bistrobox in Völkermarkt betreibt, mit seinem Eiswagen anfahren. Den alten Eisstand seiner Oma hat er nicht verkauft, sondern bei sich zu Hause aufbewahrt. "Die alte Eisape meiner Oma ist sehr selten, momentan sind nur zwei in ganz Österreich zugelassen", meint Moser, der seine Kärntner Wurzeln ergründen möchte. Moser: "Seitdem ich hierhergezogen bin, suche ich nach Menschen, die meine Großmutter kannten oder vielleicht sogar mit mir verwandt sind. Es wäre schön, einige Geschichten über sie zu hören oder den ein oder anderen Familienangehörigen zu treffen."