"In meinem Beruf als Pflegehelferin musste ich feststellen, dass ich für schwer kranke und sterbende Personen keine Zeit hatte. Das tat mir sehr weh", erzählt Renate Stirn (66) aus Miklauzhof von ihren Beweggründen, 2010 die Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin zu absolvieren. Während der Ausbildung musste sie selbst einen plötzlichen Todesfall in der Familie verkraften. "In dieser schweren Zeit hat mir die Ausbildung gutgetan. Ich habe Trost gefunden", sagt Stirn.

Seit ihrer Pensionierung 2016 ist die Mutter von zwei Kindern trotzdem noch als Hospizbegleiterin in "ihrem Pflegeheim" in Völkermarkt aktiv. "Mindestens einmal wöchentlich fahre ich dorthin und verbringe einige Stunden mit einzelnen Bewohnern. In der Zeit bewegen wir uns entweder im Freien, reden miteinander oder es wird gesungen", sagt Stirn, die 30 Jahre beim Singkreis Völkermarkt tätig war. Die Zusammenarbeit zwischen dem Pflegeheim und der Hospizbewegung Diakonie Team Völkermarkt funktioniere einwandfrei. "Sie rufen mich manchmal am Abend an, wenn es einem Patienten schlechter geht. Ich nehme mir dann noch die Zeit für einen Besuch. Und wenn mir Patienten noch einen Wunsch anvertrauen, wird der in Abstimmung mit der Pflegedirektion ebenso rasch erfüllt", sagt Stirn. Die Begleitung alter, einsamer Menschen durch das Hospizteam steht auch für Personen in den eigenen vier Wänden zur Verfügung. "Hier besteht aber noch eine große Hemmschwelle", sagt Stirn.

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