In Kühnsdorf legt Zahnarzt Franz Dobrounig mit 30. September seinen Vertrag mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zurück. Nach 38 Jahren als Kassenzahnarzt – er hat seinen Vertrag seit 2. April 1984 – wird er im Herbst in Pension gehen. Nach der Ausschreibung wurde Mihael Peric als Nachfolger auserkoren. Der 40-Jährige ist jetzt noch beim Zahnambulatorium der ÖGK Klagenfurt beschäftigt und wird die Praxis von Dobrounig am 1. Oktober übernehmen.

Veränderungen in der Praxis in Kühnsdorf, Mitte 26, hat Peric nicht geplant. „Die beiden Assistentinnen, die jetzt dort sind, bleiben und eine dritte wird noch gesucht“, erklärt Peric. Die Öffnungszeiten werden vorerst gleich gehalten und wenn nötig nur gering abgeändert, damit sich die bisherigen Patientinnen und Patienten nicht umstellen müssen: Montag von 14 bis 18 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 7.,30 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, Donnerstag von 7.30 bis 12 Uhr und Freitag von 7.30 bis 10 Uhr.

Löcher von Süßigkeiten

Peric wuchs in Gornji Vakuf-Uskoplje, einem bosnisch-herzegowischen Ort, auf und hatte für seinen Berufswunsch einen besonderen Beweggrund: „Während des Bosnienkriegs bin ich mit meiner Mutter und Schwester nach Deutschland in die Nähe von Stuttgart zu meiner Tante und meinem Onkel gezogen. Meine Tante hat damals bei Edeka gearbeitet und immer Süßigkeiten mit nach Hause gebracht. Dadurch bekam ich Löcher in den Zähnen und musste öfter zum Zahnarzt. Dort gefiel es mir so gut, weil alle gut gelaunt waren, es gab Musik und wir haben gesungen. Seitdem wollte ich Zahnarzt werden.“

Nach dem Krieg zog er mit seiner Familie wieder zu seinem Vater nach Bosnien und Herzegowina, wo er das Gymnasium absolvierte. Später studierte er an der Hochschule für Zahnmedizin in Zagreb. Nach Jahren im öffentlichen Dienst in der Zahnambulanz seiner Heimatstadt zog Peric 2016 aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Lage nach Österreich – und zwar nach Linz. Seit April 2019 ist er im Zahnambulatorium der ÖGK Klagenfurt tätig. „Ich bin weiter in den Süden gezogen, damit ich am Wochenende zu meiner Frau nach Zagreb fahren kann“, sagt Peric, der kürzlich geheiratet hat.

Im Bezirk Völkermarkt gibt es übrigens zwölf Zahnärzte mit einem Kassenvertrag – vier direkt in Völkermarkt, acht weitere verteilt im Bezirk.