Der Herbst zieht langsam ein und damit ebenfalls eine vielversprechende Herbstsaison für die Hüttenwirte im Bezirk Völkermarkt. Die Anlaufschwierigkeiten im Frühjahr, mit der neu eingeführten 3-G-Regel sowie dem verregnetem Frühjahr, dürften über die Sommersaison kompensiert worden sein. Sämtliche Hüttenbetreiber zeigen sich zufrieden und verweisen auf eine überaus positive Zwischenbilanz. 

Ärger mit Mautstraße

Erfreut zeigt sich Roland Karnitschar von der Eisenkappler Hütte am Hochobir auch über die stark angestiegene Zahl an Gästen aus den Regionen Klagenfurt sowie Südkärnten und aus Slowenien. "Wenn das Wetter mitspielt, dann bewirten wir im Durchschnitt an die 200 Gäste pro Tag", berichtet Karnitschar. Der einzige Wermutstropfen ist laut Karnitschar "der schlechte Zustand der Mautstraße auf den Obir - verursacht durch die Holzabtransporte - die dringend repariert werden müsste." Mit der aufkommenden Pilzsaison setzt der Hüttenwirt auf spezielle Schwammerlgerichte, die bis zum 31. Oktober zusätzliche Gäste anlocken sollen.

Ohne Internet kein 3-G Nachweis

Viele Urlauber, Radfahrer und Wanderer aus der Region "Klopeiner See – Südkärnten" besuchen "Ezzo’s Hütte" oder die "Alte Zollhütte" auf der Petzen. Einzig allein der schlechte beziehungsweise langsame Internetempfang zum Herunterladen des 3G-Nachweises bringt die Betreiber in zeitliche Bedrängnis. "Deshalb würden wir uns sehr freuen, wenn die Gäste bereits vorab einen Screenshot von ihren Tests machen würden", erzählt Sabine Kolar von der "Alten Zollhütte".

Sabine Kolar von der "Alten Zollhütte"
Sabine Kolar von der "Alten Zollhütte" © Kleine Zeitung Helmuth Weichselb

Österreichische und niederländische Gäste

Eine Wanderung auf die Hügel westlich des Klopeiner Sees, unter anderen auf den Steinerberg, scheint ebenfalls im Trend zu sein.  Bei der dortigen Jausenstation "Grinzing Heurigen" werden an die 300 Gäste täglich empfangen und bewirtet. "Es ist brutal. Nachdem immer weniger deutsche Gäste zu verzeichnen sind, wird dieses Manko durch die stark ansteigende Zahl an österreichischen und niederländischen Gästen wettgemacht. Unser ständiges Problem ist nur das Finden von Arbeitskräften, die bereit sind am Sonntag oder bei Nacht zu arbeiten", erklärt Betreiber Ernstl Kummer. Nach 40 Jahren denkt er nun am 20. September zum ersten Mal an die Schließung seines Familienbetriebes. "Ich will noch ein wenig meine Pension genießen und hoffe stark darauf, dass nun ein junges Familienmitglied den Betrieb übernimmt", zeigt sich Kummer zuversichtlich.

Ernstl Kummer beim Musizieren in seiner Jausenstation
Ernstl Kummer beim Musizieren in seiner Jausenstation © KK