Noch bis ins Vorjahr war es harmlos, anregend und höchst willkommen, jenes Wiesenmarktfieber, das Zigtausende Menschen Anfang September auf die Bleiburger Wies’n strömen ließ. Mehr als 140.000 Besucher wurden 2019 an vier Tagen gezählt. Heuer, anlässlich der 627. Wiederkehr des größten und ältesten Volksfestes Südkärntens, könnte der Platz leer sein. Denn die Corona-Krise schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Wiesenmarkt.
Bis 31. August sind in Österreich alle Großveranstaltungen verboten. Davon betroffen sein könnte auch der Bleiburger Wiesenmarkt, auch wenn er erst von 4. bis 7. September über die Bühne gehen sollte. „Es wäre das erste Mal in seiner Geschichte, dass er ausfällt. Sogar in Pestzeiten hat er stattgefunden. Während des Krieges erhielten Soldaten Fronturlaub, um zum Wiesenmarkt zu kommen. Einmal, als es eine Maul- und Klauenseuche gab, wurden Teppiche aus Sägespänen ausgelegt. Aber heuer ist vielleicht alles anders“, sagt der Bleiburger Bürgermeister und Marktreferent Stefan Visotschnig (SPÖ), dem die Gefahr durch das Corona-Virus für die Menschenmassen am Markt durchaus bewusst ist. „Vor allem in den Disco-Zelten spielt es sich ab. Da haben wir schnell ein Ischgl Nummer 2.“