Erst im Jahr 2016 erfüllte sich Familie Burchhart in Völkermarkt den Traum vom Eigenheim. Beim Bau achtete das Paar darauf, dass alles aus regionaler Hand kommt und beauftragte verschiedene heimische Firmen, die von einem externen Bauleiter überwacht und koordiniert wurden. Leider war das kein Garant für ein mängelfreies Haus, denn bereits im ersten Winter folgte die böse Überraschung. Im Badezimmer unter dem Dach an der Rigipsdecke bildeten sich Wasserränder und auch an der Außenfassade trat Wasser aus. Bauherr Martin Burchhart wandte sich sofort an einen Sachverständigen, das Testergebnis war schockierend.
Die eingebaute Dampfbremse ist das Problem, bei dieser dürfte einiges nicht stimmen. Daraufhin wurden viele Gespräche mit Firmen geführt, die die Verantwortung für die Probleme nur hin- und hergeschoben haben. Um Klarheit zu bekommen, bat die Familie den Bauchsachverständigen Günther Nussbaum um Hilfe.

Nussbaum mit Bauherr Martin Burchhart in Völkermarkt
Nussbaum mit Bauherr Martin Burchhart in Völkermarkt © ATV

Bei der Begutachtung der Dampfbremsenfolien bei einer Wandöffnung stellt er fest, dass hier ordentlich gepfuscht wurde. Neben mehreren Ausführungsfehlern in der luftdichten Ebene, entdeckt der Bauchsachverständige fatale Pfusch-Folgen: „Hier haben wir schon holzzerstörenden Pilzbefall am Dach.“ Im Bereich des Kamins am Dachstuhl misst Nussbaumer eine Feuchtigkeit von 40 Prozent. Er vermutet, dass hier nicht alleine die Dampfbremse die Ursache sein kann. In der ATV-Sendung „Pfusch am Bau“ am Donnerstag um 20.15 Uhr geht er weiter auf Fehlersuche.

Ameisen in Bausubstanz

Gerade erst besuchte der Bauprofi eine Familie aus Völkermarkt. Die Eheleute investierten 300.000 Euro in ihr Eigenheim, das sich als wahrgewordener Albtraum entpuppte. Nässe richtete massiven Schaden an. Unter dem Putz entdeckte Nussbaumer völlig morsches Holz. Im Inneren des Baus haben es sich außerdem schon unzählige Ameisen gemütlich gemacht. Der Großteil der Fassade muss runter und das Holz ersetzt werden.

Schwere Mängel bei einer betroffenen Familie in Völkermarkt
Schwere Mängel bei einer betroffenen Familie in Völkermarkt © ATV

Die Baufirma zeigte sich alles andere als kooperativ. Nach vier Terminverschiebungen kam es mit einem Gerichtssachverständigen und dem Prokuristen der Firma zu einer Begehung. Da die Situation sehr angespannt war und es kein Entgegenkommen gegeben hat, entschied sich die Familie, den Klageweg zu bestreiten. „Ich will eine Lösung. Ich will keine Beschuldigungen. Ich will in diesem Haus leben. Ich muss etwas machen“, sagt der Bauherr. Der Schaden wird zwischen 80.000 und 100.000 Euro geschätzt. „Die Firma weiß, dass sie etwas falsch gemacht hat und die Taktik ist es jetzt einfach, alles abzulehnen“, sagt Nussbaumer. Die Beurteilung des gerichtlichen Sachverständigen muss nun abgewartet werden. Nussbaumer möchte dran bleiben.

Der Bauprofi deckt seit Jahren im Rahmen von „Pfusch am Bau“ Baumängel in den österreichischen Eigenheimen auf und versucht zu helfen.