In Untersammelsdorf in der Gemeinde St. Kanzian fand der feierliche Tunnelanschlag für den letzten von sechs Tunnel zwischen Mittlern und Althofen/Drau der Koralmbahn statt. "Der Tunnel ist die größte technische Herausforderung der gesamten Koralmbahn", sagte Klaus Berger, der Projektleiter der ÖBB. Im Vorfeld sind umfangreiche Bodenverbesserungen notwendig gewesen, weil der 665 Meter lange Tunnel in einem sogenannten Seeton gebaut werden muss. "Seeton ist eine weiche Substanz entlang der Drau, die über dem festen Grundgebirge, der Moräne aus der Eiszeit, liegt." Die Vorbereitungen für den Bau des Tunnels laufen seit 2009. Bisher sind im Bereich des Tunnels links und rechts je 500 Bohrpfähle aus Beton 38 Meter tief in die Erde gesetzt und mittels einem in Europa einmaligen Düsenstrahlverfahrens mit Beton ausgefüllt worden."Das Gelände ober dem Tunnel musste mit 6000 DSV-Säulen stabilisiert werden, sagte Meik Müller, Geschäftsführer der den Bau ausführenden Firma "Arge BL 60.3 Kostmann - Baresel". Der Tunnel wird nun zwischen den Pfahlwänden ausgehoben. "Den Endausbau wird eine Innenschale darstellen, im Portalbereich kommt eine Deckelbauweise zum Einsatz", fährt er fort."Rund 180 Mitarbeiter sind nun am Bau beschäftigt, darunter rund 40 Ingenieure", teilte ÖBB Pressesprecher Herbert Hofer mit. Thomas Herzeg, Projektleiter in Untersammelsdorf, beschrieb den Tunnel als "Hightech Kunstwerk". Das Baulos sei mit 100 Millionen Euro dotiert. 40 Prozent der Bausumme ist bereits in die Vorbereitungsarbeiten geflossen.
Die Koralmbahnstrecke zwischen Klagenfurt und Graz soll im Dezember 2022 in Betrieb gehen. "Wir werden mit 160 km/h starten und die Geschwindigkeit der Züge langsam auf 250 km/h erhöhen", sagte Berger. Die Koralmbahn ist für 250 Züge innerhalb von 24 Stunden konzipiert. "Falls die Frequenz nicht ausreicht, müssen wir neu verhandeln", so Berger. Als Tunnelpatin fungierte Margot Krainz.