Treffen sich ein Arzt, zwei Polizisten und ein Viehhändler im Wald - und das ist kein Witz: Diese vier (und noch einige mehr) mussten sich am Mittwoch durch den Wald um Ruden kämpfen - auf der Suche nach einem entlaufenen Stier.

Entwischt. Das Tier war bereits am Dienstagabend dem Rudener Tierhändler Josef Silan entwischt. Und zwar nicht klammheimlich, sondern mit "tierisch" viel Kraft: "Der Stier war noch im Auto angebunden. Er riss sich los und nahm Reißaus", berichtet Silan. Der Stier sollte vorerst in den Stall des Händlers gebracht werden, um ein paar Tage später die Reise zum Schlachthof anzutreten. Das Tier entschied sich aber lieber für einen Ausflug ins Grüne. Silans Erklärung: "Viele Tiere heutzutage werden frei gehalten, sie sind das Angebundensein nicht gewöhnt."

Nicht aggressiv. Aggressiv sei "Stier" (so sein Name) nicht, eine Gefahr stellt der 600-Kilo-Brocken freilich trotzdem dar: Bereits mehrmals wurde er beim Queren der B 70 und L 127 gesichtet - um dann gleich wieder in den Wäldern zu verschwinden. Robert Rabitsch von der Polizei Ruden: "Gott sei Dank ist nichts passiert."

Suche ohne Ergebnis. Die Suche verlief am Mittwoch vorerst ergebnislos: Zwar wurde das Tier auf einer Waldlichtung entdeckt, Tierarzt Franz Tschernko müsste sich dem Tier aber auf 20 Metern nähern können, um das Betäubungsgewehr setzen zu können. Am Nachmittag schließlich wurde die ungewöhnliche Pirsch unterbrochen: "Das Tier ist total erschöpft und verängstigt", so Silan.

Donnerstag begeben sich die Exekutive, der Tierarzt, Silan und viele Nachbarn wieder auf die Suche.