Nachdem der 631. Bleiburger Wiesenmarkt/Pliberški jormak vorüber ist, wird bereits über zukünftige Änderungen beim größten und ältesten Volksfest in Südkärnten nachgedacht. Besonders die Finanzierung sei laut Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig (SPÖ) immer schwerer zu stemmen. „Die Einnahmen und Ausgaben gleichen sich nicht mehr aus. Auch die Infrastruktur muss jedes Jahr erneuert werden. Zudem gebe es zahlreiche Sicherheitsauflagen und Verordnungen, die eingehalten werden müssen“, so Visotschnig. Allein im letzten Jahr und aufgrund des Hochwassers trug die Stadtgemeinde „weit über 100.000 Euro an Kosten und schrieb rund 40.000 Euro Defizit.“ Wie hoch die Kosten für heuer ausgefallen sind, stehe noch nicht fest.

Eintritt?

Um die Kosten nicht eins zu eins an die Schausteller weitergeben zu müssen, sei nun ein möglicher Eintritt im Gespräch, der an gewissen Eingangspunkten am Wiesenmarkt kontrolliert werden soll. Ein konkretes Konzept gebe es aber noch nicht. „Wir machen uns einfach Gedanken, wie der Markt in Zukunft weiter finanziert werden kann. Ich hoffe, dass wir Mittel und Wege auch mit Unterstützung seitens des Landes und der Wirtschaftskammer finden können“, so Visotschnig.

Video: Dinge, die man am Wiesenmarkt tun muss

Rund 20.000 Besucher weniger

Für Ge­wer­be­trei­ben­de, Han­del, Gas­tro­no­mie und Schau­stel­ler hat der Wiesenmarkt eine im­men­se Be­deu­tung. Rund 300 Standler verkauften an vier Tagen auf einer Ausstellungslänge von vier Kilometern ihre Waren. Trotz schönen Wetters zog es heuer aber weniger Besucherinnen und Besucher auf die Marktwiese. Der Besucherrekord vom letzten Jahr mit 145.220 Menschen konnte nicht erreicht werden. Geschätzte 120.000 Besucherinnen und Besuchern aus dem In- und Ausland waren heuer vor Ort, um rund 20.000 Besucher weniger als im Vorjahr. Der Besucherdurchschnitt liege bei über 130.000 Gästen. „Wir waren dennoch zufrieden, immerhin herrschten ab Mittag über 30 Grad am Wiesenmarkt. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so heiß war“, erzählt Arthur Ottowitz, der seinen 30. Wiesenmarkt organisierte. „Es war trotzdem ein guter Wiesenmarkt. Wenn auch nicht am Tag, so wurde am Abend richtig gefeiert“, so Stefan Breznik, Musiker und Wirt.

Arthur Ottowitz und Bürgermeister Stefan Visotschnig (von links)
Arthur Ottowitz und Bürgermeister Stefan Visotschnig (von links) © KLZ/Jäger

Starke Polizeipräsenz

Die starke Polizeipräsenz hätte wesentlich zu einem sicheren, besucherfreundlichen sowie friedvollen Wiesenmarkt beigetragen. So habe es unter anderen 13 Strafrechtsdelikte, 14 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz, zwei Festnahmen, ein Verkehrsunfall mit Sachschaden sowie drei Führerscheinabnahmen und 38 Pkw-Abschleppungen gegeben. Auch am Samstag und Sonntag hätte es laut Polizei keine größeren Verkehrsprobleme im Großraum Bleiburg gegeben, da sofort gesetzte örtlich eingerichtete Umleitungsmaßnahmen durch die Einsatzleitung aktiviert wurden. Zum siebten Mal wurde am Wiesenmarkt auch ein Präventionsstand der Polizei aufgestellt. 200 Besucherinnen und Besucher wurden beraten. Auch das neue Angebot der ÖBB wurde laut Visotschnig „sehr gut angenommen“. So konnten Besucher erstmals am Freitag, Samstag und Montag bis weit in die Nacht mit der S3 nach Klagenfurt oder Wolfsberg zurückreisen.