In seinem Leben hat der Unternehmer Werner Kruschitz bereits 180 Mitarbeiter beschäftigt, viele davon in seiner Funktion als Geschäftsführer der Recycling-Firmen Kruschitz GmbH und Plast Compound Kunststoffproduktions GmbH im Bezirk Völkermarkt. Vor fünf Jahren wurden diese Unternehmen an die deutsche Steinbeis Holding verkauft und Kruschitz verabschiedete sich in die Pension, wobei er noch knapp ein Jahr seine Erfahrung als Geschäftsführer einbrachte, bis ihn Anfang 2020 eine Corona-Infektion ein halbes Jahr außer Gefecht setzte.

Ein Leben ohne Arbeit kommt für den Völkermarkter, der nun 40 Jahre erfolgreiche Unternehmensführung feiert, jedoch nicht in Frage. „Ich möchte noch viele Start-Ups umsetzten und meine Ideen einbringen und sehen, was man mit Partnern alles machen kann“, erzählt Kruschitz. Mit dieser Leidenschaft wolle er noch etliche Projekte umsetzen: „Ich arbeite trotz Pension viel. Es macht mir Freude und spornt mich an. Viele Leute kommen nach wie vor auf mich zu und wollen meine Hilfe“

Werner Kruschitz vor vielen Jahren in seiner Recyclingfirma in Völkermarkt
Werner Kruschitz vor vielen Jahren in seiner Recyclingfirma in Völkermarkt © Michaela Praprotnig

Unter anderem leitet der 68-Jährige gemeinsam mit einem Partner mittlerweile eine Immobilienfirma, mittels der er alte Gewerbeimmobilien herrichtet und diese vermietet. Zusätzlich plant Kruschitz einen Recycling-Park in Kühnsdorf für 50 Millionen Euro. „Wir arbeiten noch daran und hoffen, dass das Land uns unterstützt und wir die gegebenen Möglichkeiten richtig umsetzten können“, sagt Kruschitz, dem es immer wichtig ist, Dinge zu verändern und etwas für die Region zu tun. Zudem gibt es für den Unternehmer weitere Gründe, sich mit dem Thema Kunststoff und Recycling auseinanderzusetzen. „Mir ist es wichtig, die Nachhaltigkeit von Kunststoff zu beweisen und dass dieses Material nicht so schlecht ist, wie viele denken. Ich bin seit 1980 im Kunststoffrecycling tätig und Plastik ist ein ganz normaler Werkstoff, genauso wie Glas, Papier oder Metall“, betont der Völkermarkter, für den die Arbeit sein Hobby ist.

Auch im Urlaub, der nicht sehr häufig vorkomme, verbindet er vieles mit seiner Arbeit, was er bereits in einem vergangenen Gespräch mit der Kleinen Zeitung bestätigte. „Ich bin kein Mensch, der sich die Sonne auf den Bauch scheinen lässt. Ich mache meistens Aktivurlaube. Ich verbinde Reisen gerne mit Geschäftlichem oder mit Messebesuchen. Kunden zeigen einem dann meist viel von ihrer Region.“

Werner Kruschitz baute sich in all den Jahren ein Imperium auf
Werner Kruschitz baute sich in all den Jahren ein Imperium auf © Helmuth Weichselbraun

Trotz großem Erfolg gibt es für den Unternehmer nach wie vor Herausforderungen: „Es klappt nicht alles sofort, was ich mir vornehme. Daher ist es immer wichtig, nicht aufzugeben und weiter daran zu arbeiten. Irgendwann findet man eine passende Lösung“, so der gebürtige Rosenthaler. Umso schöner ist es dann, wenn „man Projekte abgeschlossen hat und Mitarbeiter beschäftigen kann. Das liegt mir besonders am Herzen“.

Aktuell hat der Familienvater noch viele Ideen, denn ein Ende ist noch lange nicht in Sicht: „Es gibt noch einige Projekte, die ich angefangen habe und noch fertig machen möchte“. Zusätzlich möchte er viele Menschen ermutigen, in die Selbstständigkeit zu gehen: „Die Leute sollen ihre Ideen verwirklichen, auch wenn sie glauben, dass es nicht geht. Dran bleiben ist das Wichtigste“. Sein Erfolgsrezept? „Viel Arbeiten.“