Die Gemeinde Črna na Koroškem liegt eingebettet zwischen steilen Bergwänden in einem schmalen Tal, wo der Fluss Mežica oft nur für die Straße Platz lässt. An den Hängen stehen unzählige moderne Eigenheime. „Durch unsere Zugehörigkeit zur Europäischen Union haben wir viel Solidarität und Hilfe erfahren“, sagt Romana Lesjak, Bürgermeisterin seit 14 Jahren. Der ganze Staat Slowenien habe sich optimal entwickelt. „Von der EU haben wir auch große finanzielle Hilfe erhalten“, sagt sie.

Črna na Koroškem
Črna na Koroškem © KK/Boris Keber

Črna ist auch ein wichtiger Wirtschaftsstandort mit einem reichen kulturhistorischen Erbe. Die Hemma-Pilgerwegroute 2 führt von Črna nach Gurk. Zu den wichtigsten Projekten zählen der Ausbau der Kanalisation und die Renovierung des Kindergartens. In Vorbereitung sei ein Photovoltaik-Projekt größeren Ausmaßes. Nach den verheerenden Überschwemmungen im letzten Jahr musste der Hauptplatz in Črna neu gestaltet werden. Besonders stolz seien die Menschen auf den Obelisken im Marktzentrum, der vom weltbekannten Architekten Jože Plečnik (1872-1957), der auch in Wien wirkte, geschaffen wurde. Der Obelisk ist auch im Gemeindewappen dargestellt.

Bürgermeisterin Romana Lesjak
Bürgermeisterin Romana Lesjak © KK

„Unsere Zusammenarbeit mit österreichischen Gemeinden ist ausgezeichnet“, sagt die Bürgermeisterin, die die Kooperation mit dem Geopark Karawanken-Karavanke besonders hervorhebt. Ein wesentliches Verbindungsglied sei die Petzen als Hausberg der Bewohner aus Črna, Bleiburg/Pliberk und darüber hinaus. „Unser Ziel ist es, das touristische Angebot zu erweitern und zu vermarkten“, so Lesjak. Das Skigebiet in Črna sei einfach zu klein, um für Hochleistungssportler interessant zu sein. Das sportliche Aushängeschild der Gemeinde ist auch die erfolgreiche Skirennläuferin Tina Maze, die zwei olympische Goldmedaillen und vier Weltmeistertitel in verschiedenen Disziplinen gewonnen hat. Die natürlichen Schätze der Gemeinde aber sind ihre wunderschönen Täler Topla, Koprivna, Bistra und Javorje.

Großen Zuspruchs erfreut sich auch das ethnologische Museum mitten in Črna. „Unsere Eisburgen bringen im Jänner tausende Besucher, auch viele Kärntner in die Gemeinde“, berichtet ein Gastwirt. Alpinisten und Sportkletterer sowie Mountainbiker aus aller Welt seien gern gesehene Gäste. Beliebte Ziele der Touristen seien auch die Wasserfälle, die alten Bergbauernhäuser und die Höhlen des Kralj Matjaž im Petzenmassiv. „Wir unterstützen auch die Entwicklung der Jugendarbeit und der jungen Menschen“, berichtet die Bürgermeisterin.

Die kleine Gemeinde Solčava besuchen jährlich mehr als 100.000 Touristen. Die Region ist mit den Steiner Alpen ein einzigartiges Wanderparadies. Durch die Unterstützung der Europäischen Union konnte die Gemeinde die gesamte Infrastruktur erneuern und ihr touristisches Angebot perfektionieren. „Mit der Eröffnung des touristischen Rinka-Zentrums im Jahre 2014 konnten wir die Abwanderung stoppen und den Tourismus ankurbeln“, sagt Bürgermeisterin Katarina Prelesnik. Das Zentrum beinhalte ein touristisches Informationsleitsystem, Gastronomie mit lokalen bäuerlichen Produkten sowie die Gemeindeverwaltung und Büros, die sich der nachhaltigen Wirtschafts- und Regionalentwicklung widmen.

Das Rinka-Zentrum von Solčava
Das Rinka-Zentrum von Solčava © Katz-Logar

Mehr als 200 Gästebetten von 40 touristischen Anbietern würden zur Verfügung stehen. „Die Infrastruktur wurde den EU-Richtlinien angepasst“, berichtet die Bürgermeisterin. Globales Denken sei in der Gemeinde angekommen, lokal individuelles Handeln werde ernst genommen. An der 37 Kilometer langen Panoramastraße, die auch „Logarska dolina“ genannt wird, konnten mithilfe der Europäischen Union 20 Aussichtspunkte, die inhaltlich von der Geschichte der Region erzählen und auch meditative Stationen enthalten, errichtet werden. „Durch das Projekt kann der Tourismus naturnah und schonend entwickelt werden“, so Prelesnik. In der Region gebe es aber auch zahlreiche Initiativen für eine nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Holz-, Lebensmittel- und Wollproduktion. Die Bestrebungen gelten dem Erhalt der Natur und der kulturellen Identität.

Bürgermeisterin Katarina Prelesnik
Bürgermeisterin Katarina Prelesnik © Katz-Logar

Die Gemeinde Jezersko zählt mit 645 Einwohnern zu den kleinsten Gemeinden Sloweniens. Sie liegt unmittelbar südlich des österreichisch-slowenischen Grenzüberganges Seebergsattel und wird von den Steiner Alpen im Osten und den Karawanken im Norden und Westen umschlossen. „Wir sind eine bergbäuerlich geprägte Gemeinde und pendeln 30 Kilometer zur Arbeit nach Kranj und 60 Kilometer nach Ljubljana. Die große Distanz zu anderen Orten führt die Gemeinde in eine geografische Isolation“, beklagt eine Gemeindebürgerin, die die freundschaftliche Beziehung zur Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach/Železna Kapla-Bela hervorhebt.

Gemeinde Jezersko
Gemeinde Jezersko © KK

Durch die Unterstützung der EU und des Staates konnten in Jezersko jedenfalls wichtige infrastrukturelle Projekte, wie Wasserleitungen, die Kanalisation mit Kläranlage und das Wegenetz hergestellt werden. In neuem Glanz erstrahlt auch das Hotel Planika, das von einem privaten Investor saniert wurde. „Die offenen Grenzen und der Euro als gemeinsame Währung sind für uns ein großer Vorteil“, sagt Bürgermeister Andrej Karničar (54), der sein Amt seit sechs Jahren ausübt. Er findet auch, dass die Vorteile der EU zu wenig „geschätzt werden“. „Alles wird heruntergemacht“, beklagt er. Dem Klimaschutz werde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Bürgermeister Andrej Karničar
Bürgermeister Andrej Karničar © KK