Mit 1. September 2024 wird die nur mehr einklassig geführte Volksschule Klein St. Veit mit 16 Schülern geschlossen. Das hat die Bildungsdirektion der Stadtgemeinde Völkermarkt Ende März mittels Bescheid angeordnet, den diese nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss Mitte April mit dem Rechtsmittel der Beschwerde vor Gericht bekämpft. „Die Beschwerde wurde fristgerecht Ende April bei der Bildungsdirektion eingereicht“, berichtet Rechtsanwältin Katrin Korak-Kohl, die damit beauftragt wurde. Laut Korak-Kohl, die auch stellvertretende Obfrau des Elternvereines der Volksschule Klein St. Veit ist, bestehe für die Kärntner Schulbehörde die Möglichkeit, eine Beschwerdevorentscheidung zu treffen. „Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, geben wir dazu keine Stellungnahme ab“, sagt Bildungsdirektorin Isabella Penz.

Für eine Beschwerdevorentscheidung hätte die in Klagenfurt angesiedelte Behörde nach dem Einlangen des Rechtsmittels zwei Monate Zeit. Danach wandert der Akt zum Landesverwaltungsgericht Kärnten, wo er bislang noch nicht eingetroffen sei. „Bei uns ist der Akt noch nicht anhängig“, gibt Gerichtspräsident Armin Ragoßnig Auskunft. Unabhängig von einer Vorentscheidung, könne das Gericht frei über die Beschwerde entscheiden.

Dem Verwaltungsgericht obliege die Möglichkeit, den Bescheid der Bildungsdirektion aufzuheben, zu bestätigen oder abzuändern. „Unser Ziel ist es, dass der Bescheid abgeändert wird. Dafür haben wir auch einen Eventualantrag gestellt, dass uns entweder eine Expositur oder ein Projektzeitraum gewährt wird“, sagt die Völkermarkter Rechtsanwältin, deren Sohn in die zweite Klasse der Volksschule Klein St. Veit geht. Um die drohende Schließung der Kleinschule abzuwenden, hatte der Elternverein um Obfrau Carmen Fido ein 40-seitiges pädagogisches Konzept erstellt, mit dem eine Trendwende eingeläutet werden hätte sollen. Ein abwechslungsreiches Angebotsspektrum mit den Schwerpunkten ,MINT‘, ,Natur‘ und ,Zweitsprache Slowenisch‘ zielte auf die Erhöhung der Attraktivität der Bildungseinrichtung ab, um damit die Schülerzahl in den kommenden Jahren zu steigern.

Obfrau Carmen Fido (links) mit ihrer Stellvertreterin Katrin Korak-Kohl, die Rechtsanwältin ist
Obfrau Carmen Fido (links) mit ihrer Stellvertreterin Katrin Korak-Kohl, die Rechtsanwältin ist © Petra Mörth

„Letztendlich hat das leider nicht so gefruchtet, wie sie es sich vorgestellt haben“, bedauerte der Völkermarkter Bürgermeister Markus Lakounigg (SPÖ) in der Gemeinderatssitzung Mitte April, denn dem Konzept der Eltern wurde kein Projektzeitraum gewährt. Daher hoffe die Stadtgemeinde mit ihrer Rechtsanwältin nun darauf, dass ihr die Möglichkeit eingeräumt werde, Klein St. Veit zur Expositur einer anderen Völkermarkter Volksschule zu machen.

Die Volksschule Klein St. Veit befindet sich im Norden der Gemeinde Völkermarkt
Die Volksschule Klein St. Veit befindet sich im Norden der Gemeinde Völkermarkt © Simone Dragy