In Kärnten gibt es immer weniger Buschenschenke. Aktuell sind es 61 im gesamten Raum Kärnten, sechs davon im Bezirk Völkermarkt, wobei es im Vorjahr noch acht Buschenschenke waren. Der Buschenschank Strmcnik in Ruden wurde geschlossen, die Besitzer sind seit Dezember 2023 in Pension und Tochter Anita Strmcnik hat den Betrieb nicht übernommen. Auch die Buschenschenke Enzi in Ratschitschach bei Völkermarkt hatte im Vorjahr zum letzten Mal geöffnet. „Ein Buschenschank ist sehr arbeitsintensiv. Nur mit dem Landwirt und der Landwirtin alleine ist das nicht zu stemmen. Schaffbar wäre es, wenn die ganze Familie mithilft oder Fremdarbeitskräfte eingestellt werden, die wiederum für den Betrieb finanzierbar sein müssen“, erklärt Lena Goritschnig, von der Direktvermarktung der Landwirtschaftskammer Kärnten. Kärnten hat eines der strengsten Buschenschankgesetze in Österreich. „Wenn die Gäste abends bis 23 Uhr bleiben, muss der Wirt am nächsten Tag früh aufstehen und seiner Arbeit als Landwirt nachgehen, was ein intensives Arbeitsleben ist. Für junge Menschen ein eher unattraktiver Beruf“, führt Goritschnig fort. Hinzu kommt, dass nur kalte Speisen serviert werden dürfen und der Ausschank von Bier, Kaffee und Limonaden verboten ist.

Jutta und Johannes Lassnig von der Buschenschenke in Terpetzen bei Mittertrixen
Jutta und Johannes Lassnig von der Buschenschenke in Terpetzen bei Mittertrixen © KK

Sechs Buschenschenke im Bezirk meistern in diesem Jahr weiterhin den enormen Arbeitsaufwand. Einer davon ist die Buschenschenke von Jutta und Johannes Lassnig in Terpetzten bei Mittertrixen. Zirka 50 Besucherinnen und Beschucher haben dort Platz. Seit 9. Mai wird dort eine klassische Brettljause, eine Sulze von der Stelze, einen Käseteller mit eigenen Käsesorten und eine Jägerjause aufgetischt. Aber auch süße Speisen, wie ein Germteig-Apfelstrudel werden von den beiden und ihren Kindern serviert. „Alles entsteht aus unserer eigenen Produktion“, erzählt das Ehepaar, wofür die Familie auch das Gütersiegel „Gutes vom Bauernhof“ erhalten hat. Die Buschenschenke hat immer freitags bis sonntags sowie an Feiertagen bis zum 8. September ab 14 Uhr geöffnet.

Andrea und Heinrich Fleiß von der Buschenschenke in Schilterndorf
Andrea und Heinrich Fleiß von der Buschenschenke in Schilterndorf © KK

In Schilterndorf/Cirkovce haben Heinrich und Andrea Fleiß seit 27. April ihre Buschenschenke bis zum 25. August täglich ab 16 Uhr geöffnet. Die klassische Jause, aber auch Salate, Rindfleisch, saurer Käse und Kuchen, kann dort unter Obstbäumen genossen werden. Zum Trinken gibt es selbstgemachte Säfte, Most und Apfelsaft. „Für die Kinder gibt es ein paar Ziegen zum Anfassen“, so Andrea Fleiß.

Sabine Malle und Martin Kordesch
Sabine Malle und Martin Kordesch © KK

Die Buschenschenke Kordesch von Martin Kordesch und seiner Partnerin Sabine Malle in Hof bei Eberndorf/Dobrla vas hat seit 26. April geöffnet. Im Mai und Juni ist Mittwoch Ruhetag, ab Juli werden hier täglich die klassische Brettljause, Wurstsalat und vegetarische Topfenaufstriche serviert und bis auf das Brot auch selbst am Hof produziert. Besonders ist der „Flotte Dreier“, der aus Sulze, Rindfleisch und Sauerwurst besteht. „Es gibt auch täglich frisch gebackene Mehlspeisen und für die Kinder einen großen Spielplatz“, so Malle, die neben ihrem Partner auch von ihrer Schwiegermutter und einer Praktikantin unterstützt wird.

Thomas Orasch hat die Buschenschenke seiner Eltern übernommen
Thomas Orasch hat die Buschenschenke seiner Eltern übernommen © Simone Jäger

Waltraud und Karl Orasch haben ihre Buschenschenke in Seebach bei Kühnsdorf mittlerweile ihrem Sohn Thomas Orasch übergeben. Seit 1. Mai servieren sie auf der großen Terrasse neben einer Brettljause, den Sauren Hausteller und diversen Salaten auch hausgemachte Mehlspeisen, Torten und Reindling. „Auf Anfrage öffnen wir auch außerhalb der Öffnungszeiten und stellen Backhendl zur Verfügung“, meint Waltraud Orasch. Ansonsten hat die Buschenschenke außer Dienstag und Mittwoch ab 16 Uhr geöffnet.

Blumenhof Gurtschitschach
Blumenhof Gurtschitschach © Kk

Der Blumenhof in Gurtschitschach im Bezirk Völkermarkt hat auch in diesem Jahr wieder Platz für 200 Gäste. Wann genau die Familie Kassl öffnet, steht aktuell noch nicht fest. „Aus gesundheitlichen Problemen kann ich noch nicht sagen, wann genau wir öffnen. Geplant ist jedoch der Juni oder Juli, immer ab 16 Uhr“, meint Inge Kassl, die auch für ihren Blumenschmuck bekannt ist.

Franz Kuschnig betreibt seine Buschenschenke seit 39 Jahren
Franz Kuschnig betreibt seine Buschenschenke seit 39 Jahren © KK

Bei der Mostschenke Kuschnig vulgo Kauschler in St. Radegund in der Gemeinde Ruden betreibt Franz Kuschnig die Buschenschenke schon seit 39 Jahren. „Gemeinsam mit meinen Brüdern Hans, Seppi und Richard betreibe ich den Bauernhof“, erklärt Franz Kuschnig, der auch auf Anfrage Buffets liefert. Rund 70 Sitzplätze stehen allen Gästen zur Verfügung. Das Angebot des Buschenschank umfasst Brettljausen und Jausenplatten, aber auch Speck, saures Rindfleisch und Aufstriche, die mit Most oder heimischen Säften serviert werden. Ab 30. Mai hat die Buschenschenke außer montags und dienstags immer ab 16 Uhr unter der Woche und wochenends ab 15 Uhr geöffnet.