Was haben Bautechnische Zeichner, Hochbauspezialisten und Maler- und Beschichtungstechniker gemeinsam? Sie werden alle als Lehrberufe an der Fachberufsschule (FBS) Völkermarkt unterrichtet. Aktuell besuchen 532 Schülerinnen und Schüler die FBS Völkermarkt. 321 besuchen den Fachbereich Bau und 211 den Fachbereich Raum und Design.

Auf die Bildungseinrichtung, die Mitte der 1980er Jahre erbaut und 1988 den Schul- und Internatsbetrieb aufgenommen hat, kommen demnächst große Erneuerungen zu. „Sie muss einerseits einer Generalsanierung unterzogen werden, andererseits haben sich seit der Errichtung Nutzeranforderungen verändert. Diesen wird im Zuge der Sanierung Rechnung getragen, und zwar durch den Neubau der Werkhallen, durch einen Umbau und in geringem Maß auch durch Zubauten im Bereich Internat und Mitteltrakt“, informiert Gerhild Hubmann, Leiterin der Bildungsabteilung der Kärntner Landesregierung. Um die Ausbildungsqualität im Bereich der Berufsschulen zu erhöhen, soll der Standort Völkermarkt zudem als Fachkompetenzzentren für die Bereiche Bau sowie Raum und Design gestärkt und als solches künftig für Lernende aus ganz Kärnten schwerpunktmäßig in der jeweiligen Berufsgruppe aufgewertet werden.

Aus wirtschaftlichen und energietechnischen Gründen – Elektroheizung und 30 Jahre alte Holzfenster – sei außerdem die Sanierung der Gebäudestruktur und Haustechnik unerlässlich. Durch eine Regierungsgenehmigung aus dem Jahr 2021 sind Investitionskosten exklusiv des Baupreisindexes mit 15,4 Millionen Euro vorgesehen. Nach damaligen Plänen hätte Ende des heurigen Jahres der Baustart erfolgen sollen. „Die Erarbeitung des Raum- und Funktionsprogrammes hat längere Zeit in Anspruch genommen“, führt Hubmann aus. Des Weiteren war die formelle Ausschreibung samt umfangreichen Projektunterlagen wie Bestandspläne, Erhebungen und Stellungnahmen zu erarbeiten.

Provisorische Maurerhalle bereits errichtet

Was der derzeitige Plan ist? Hubmann: „Der Terminplan sieht den Baubeginn im ersten Quartal 2026 vor, die Baufertigstellung im dritten Quartal 2027 vor.“ Aus einem EU-weiten Realisierungswettbewerb ging im Rahmen der Jurysitzung im Oktober 2023 das Architekturbüro „Tritthart + Herbst Architekten Ziviltechniker GmbH“ als Erstgereihter hervor.

Im Moment findet der fachpraktische Unterricht des Bereiches Bau in zwei bestehenden Werkhallen im Innenhof des Schulgeländes statt. „Des Weiteren wurde unter den Aspekten Arbeitssicherheit und Unterrichtsqualität aufgrund der hohen Schülerzahlen für das bautechnische Praktikum (Werkstättenunterricht) eine provisorische Maurerhalle (beheizbare Zelthalle) für die Beschulung der ersten und zweiten Klassen im Herbst 2023 in Betrieb genommen“, erklärt Hubmann.

Derzeit sei angedacht, die Generalsanierung zum Teil während des laufenden Schulbetriebes durchzuführen und den Schulbetrieb zu blocken oder um einen Lehrgang zu verkürzen. Die Hauptferien – Juli und August –könnten in Richtung Frühjahr und Herbst verlängert werden. „Die Entwicklung eines Bauumsetzungskonzeptes wie Terminplanung, Entwicklung möglicher innerschulischer Raumrochaden (Umsiedlungsvarianten) oder einer eventuellen geplanten Änderung der Schulzeitregelung ist Bestandteil der Anfang des Jahres gestarteten intensiven Planungsleistungen in Zusammenarbeit mit dem Architektenteam“, erzählt Hubmann.