August Muri, langjähriger Völkermarkter Bezirkshauptmann, schloss am 18. Jänner im Alter von 78 Jahren für immer seine Augen. Muri wurde in Jezersko, dem heutigen Slowenien, als jüngstes von sieben Kindern geboren und ist nach der Flucht seiner Mutter und Großmutter aus dem damaligen Jugoslawien bei Vellach in der Gemeinde Eisenkappel-Vellach/Železna Kapla-Bela bei einer Waldbauernfamilie aufgewachsen.

Mit fünf Jahren verlor er seinen rechten Arm beim Spielen. Nach der Matura im Stiftsgymnasium St. Paul studierte er an der Grazer Karl-Franzens-Universität Rechtswissenschaften und promovierte 1974. Im selben Jahr trat er als Jurist in die Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt ein und leitete diese als Bezirkshauptmann mit großer Nachsicht von 1991 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2006.

Ortstafelfrage

Besonders am Herzen lag ihm der Ausbau der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt zu einem modernen und bürgernahen Betrieb. Es gelang ihm Brücken zwischen den Menschen zu bauen und er half juristisch und menschlich, wo immer es nötig war. Seine Markenzeichen waren eine benediktinische Gelassenheit und Beharrlichkeit, die die Werte seines Lebens entscheidend prägten: Aufrichtigkeit, Bescheidenheit, Geradlinigkeit sowie eine große Hilfsbereitschaft. Diese Haltung erklärt auch seinen korrekten Entscheid in der Ortstafelfrage, für die ihm der damalige Bundespräsident Heinz Fischer dankte. Gesetzestreue und Loyalität zum Rechtsstaat gingen August Muri über alles.

Muri schaffte es, Brücken zwischen allen Menschen, egal welcher Herkunft oder Nationalität, zu schlagen. „Sein Leben war von Herzenswärme und Fürsorge für die Menschen geprägt. Sein Einsatz für Gerechtigkeit und sein Glaube an die Liebe waren unerschütterlich“, schreibt die trauernde Familie zum Abschied. Für seine Verdienste als hoher Beamter des Landes wurde Muri im Jahre 2011 mit dem „Großen Goldenen Ehrenzeichen“ des Landes Kärnten ausgezeichnet.

Um ihn trauern Ehefrau Martha, mit der er 53 Jahre verheiratet war, die Töchter Claudia (Juristin), Bettina (Juristin) sowie Sohn Mario (Architekt) mit Enkel Sophie und Matheo. Der Gottesdienst mit Verabschiedung findet am 27. Jänner um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche Bleiburg/Pliberk statt. Die Urnenbeisetzung folgt später im engsten Familienkreis.