"Unser Bahnhof hat großes Potenzial“, freut sich Arnoldsteins Bürgermeister Reinhard Antolitsch (SPÖ) auf bevorstehende, große Umbaumaßnahmen. Bereits jetzt wird der Bahnhof von vielen Pendlern und vor allem Radfahrern als Aus-, Ein- und Umstiegsstelle genutzt. Arnoldstein ist Schnittpunkt des Karnischen Radwegs R3 und des Tarviser Radwegs R3C. Im Bahnhof hält zudem der „Micotra“, ein Rad-Reisezug, der zwei Mal täglich zwischen Villach und Udine verkehrt. Die Attraktivierung der sogenannten "Bike & Ride“-Anlage ist nur ein Teil der geplanten Maßnahmen.

Zwei Aufzüge geplant

Um den Komfort für die Reisenden zu erhöhen, werden von ÖBB, Land Kärnten und Gemeinde Arnoldstein über vier Millionen Euro investiert.
Der östliche Teil des Hauptgebäudes bleibt bestehen und wird modernisiert. Der lange Mittelteil wird abgerissen und neu aufgebaut. "Untergebracht werden WC-Anlagen und ein beheizter Warteraum“, verrät Antolitsch. Auch eine Zugangsüberdachung und zwei Aufzüge sind geplant. Die Park & Ride-Anlage wird künftig 30 Stellplätze plus Behindertenparkplätze und mehrere E-Ladestationen umfassen.
Bedenken eines erhöhten Lärmaufkommens durch den Abriss des Mittelteils entkräftet der Bürgermeister: "Es wird eine Lärmschutzwand errichtet, um den Lärmschutzeffekt des bestehenden Gebäudes zu erhalten.“

So soll der Bahnhof Arnoldstein nach dem Umbau aussehen
So soll der Bahnhof Arnoldstein nach dem Umbau aussehen © ÖBB/KK

Ferngesteuert ab 2025

Das Magazingebäude im Westen bleibt bestehen. "Hier wird ein Technikgebäude angebaut, weil der Bahnhof ab 2025 von Villach aus ferngesteuert werden wird“, erklärt Antolitsch. Im Zuge des Umbaus erhält die Gemeinde von den ÖBB im Bereich des Bahnhofs einen sieben Meter breiten Streifen, auf dem eine Straße errichtet wird, und zwar entlang der Rampe bis zum Ende des Bahnhofsgebäude.

Bereits jetzt steht den Reisenden ein erneuerter Inselbahnsteig zwischen Gleis 1 und 2 mit neuem Bahnsteigdach zur Verfügung. Durch den erhöhten Mittelbahnsteig können die Reisenden in Zukunft barrierefrei in die Züge des Nahverkehrs einsteigen. Neu sind auch die Aufgänge zu den Bahnsteigen, die mit Fahrradschieberillen und beleuchteten Handläufen ausgestattet sind.

Mobilitätsknoten geplant

Antolitsch plant, den Bahnhof zu einem Mobilitätsknoten auszuweiten, die Schiene mit dem regionalen Busverkehr zu verknüpfen. "Vielleicht gibt es eine Chance, einen Taktverkehr mit dem Verkehrsverbund oder auch ein Rufbussystem einzurichten.“

Der Anteil der ÖBB am Gesamtprojekt liegt bei rund 2,6 Millionen Euro, jener des Landes Kärnten bei rund 1,2 Millionen. Die Gemeinde Arnoldstein beteiligt sich mit rund 250.000 Euro sowie einem jährlichen Erhaltungsbeitrag für Wartung, Reinigung und Instandhaltung.

"Mit dem Teilabbruch des Gebäudes beginnt Mitte September die letzte Umbauphase“, heißt es seitens der ÖBB. Die Hauptbaumaßnahmen sind mit Anfang 2024, die Fertigstellung Anfang 2026 geplant.