Der Villacher Gemeinderat hat am Freitag die Zusammenlegung der öffentlichen Bibliothek Landskron mit der Alpen-Adria-Mediathek in Villach beschlossen. In den alten Bibliotheksräumlichkeiten in der Neuen Mittelschule werden stattdessen "kooperative Kleinklassen" eingerichtet. Die Schulbibliothek wird in einen anderen Raum verlegt. "Mit der Zusammenlegung der Bibliotheken steht nicht nur ein immens erweitertes Büchersortiment zur Verfügung. Man kann auch ein vergrößertes Raumangebot genießen, in attraktiven Lesezonen schmökern und die Vorteile des erprobten Bibliotheken-Verwaltungssystems nutzen", betonte Bildungsreferentin Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig (SPÖ) die Vorteile der Zusammenlegung, der auch eine Fördervereinbarung zugrunde liegen wird.
Die zwei betroffenen Bibliothekarinnen werden übernommen und kümmern sich ab 2. Jänner in der Alpen-Adria-Mediathek am Kaiser-Josef-Platz um die Anliegen der Lesefreunde. Um den Landskronern die Umstellung zu erleichtern, werden Anreize in Form von Gutscheinen und Gewinnspielen geboten.
Streitgespräche im Gemeinderat
Die Auflösung der Bibliothek sorgte im Gemeinderat für emotionale Debatten. Erde und ÖVP sehen darin einen massiven Einschnitt und Einbußen für den Bildungsbereich. "Eine Bildungseinrichtung aufzulösen, kann nicht der richtige Weg sein", sagten ÖVP-Klubobmann Christian Struger und Erde-Gemeinderätin Gaby Krasemann. Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) konzentrierte sich in der Gegenargumentation vor allem auf die Erde und kritisierte deren "fehlendes Engagement im Bildungsbereich".
Faktisch hinterfragen lassen die Besucherzahlen: Die Bibliothek in Landskron nutzen neben den Schülern pro Jahr im Schnitt 168 Kundinnen und Kunden. SPÖ, FPÖ und Grüne stimmten letztlich für die Zusammenlegung.
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