Die Behörden haben einem viel diskutierten Bauvorhaben auf der Gerlitzen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zumindest vorerst. Unweit der alten Kanzelbahn-Bergstation plant die "Alpe Maritima – Kanzelhöhe GmbH" die Errichtung von elf Chalets mit einer Fläche zwischen 167 und 183 Quadratmetern. Genutzt werden sollen die Objekte, die im hochwertigen Baustil geplant sind, laut Bauwerber touristisch. Konkret wird ein "Buy to let"-Modell angestrebt. Das bedeutet: Die Käufer erwerben grundbücherliches Eigentum, haben aber keine Schlüsselgewalt und verpflichten sich, das erworbene Objekt ausschließlich touristischer Verwendung zur Verfügung zu stellen.
Ursprünglich war der Baubeginn für das heurige Frühjahr geplant. Nun wurde das Projekt nach dem neuen Kärntner Raumordnungsgesetz behördlich geprüft. Das Ergebnis der Abteilung 7 (Wirtschaft, Tourismus, Mobilität) ist vorerst negativ. Demnach entspreche das eingereichte Projekt nicht den aktuell gültigen Richtlinien. Knackpunkt ist die Widmung.
Nur ein Hotel wäre erlaubt
Aktuell ist die Fläche auf der Gerlitzen nämlich als reines Kurgebiet gewidmet. Nach dem alten Raumordnungsgesetz wäre der Bau der Luxus-Chalets erlaubt gewesen, nach dem aktualisierten nicht mehr. "Mit dem neuen Gesetz ist unserer Ansicht nach die Sonderwidmung Hoteldorf erforderlich", sagt Albert Kreiner, Leiter der Abteilung 7. Erst wenn diese vorliege, sei an eine Baubewilligung für ein solches Chalet-Projekt zu denken. Mit der aktuellen Widmung wäre - so die Ansicht der Behörden - nur der Bau eines Hotels möglich. Erst im Vorjahr war auf diesem Areal das ehemalige "Hotel Alpinum" abgerissen worden.
Diese Erkenntnisse wurden kürzlich auch der Bezirkshauptmannschaft Villach-Land übermittelt. "Das Chalet-Projekt wurde von der Abteilung 7 raumordnungsrechtlich geprüft und wird von uns als Baubehörde so wohl abzuweisen sein", sagt Bezirkshauptmann Bernd Riepan. Demnach liege es am Bauwerber, bei der Gemeinde Treffen den Antrag auf "Sonderwidmung Hoteldorf" zu stellen.
Treffens Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ) zeigt sich von der Beurteilung der Abteilung 7 überrascht: "Noch liegt mir aber offiziell seitens der Behörde nichts vor. Sollt der Bauträger aber einen Antrag auf Umwidmung stellen, werden wir uns damit im Raumordnungsausschuss, im Gemeindevorstand und letztlich im Gemeinderat befassen."
"Alpe-Maritima"-Geschäftsführer Wolfgang Lakonig wollte sich noch nicht näher äußern. Er habe zum gegenwärtigen Zeitpunkt seitens der Behörden nichts Konkretes in der Hand.
Andreas Jandl