Andreas Tschas, CEO und Co-Gründer von Pioneers, hat seinen Auftrag, den er von der Kärntner Landesregierung übertragen bekommen hat, fürs Erste erledigt. Er sollte analysieren, in welchem Feld Kärnten sich in Zukunft als besonders attraktiv für Start-ups positionieren müsse und wohin das Land seine Energie lenke solle.
Und er empfahl beim "Konjunkturforum 2017", das die Raiffeisenbanken Kärnten gemeinsam mit der Kleinen Zeitung am Donnerstag in Velden veranstalteten nun zwei Cluster: Mikroelektronik - hier hat Kärnten bereits entsprechende Vorzeigeunternehmen wie Infineon und seit Kurzem einen eigenen "Silicon Alps"-Cluster. Sowie - ganz neu - Öko-Innovationen.
Zukunftscluster
Kärnten muss sich auf diese Zukunftscluster konzentrieren. Bei Öko-Innovationen habe Kärnten bisher zwar noch wenig vorzuweisen. "In diesem Bereich werden extrem große Entwicklungsschritte passieren." Taschas weiter: "Wir müssen versuchen, Symbiosen zu schaffen und diese Unternehmen in den Zentralraum Villach/Klagenfurt zu bringen."
Der Technologie-Park Villach und der Lakeside-Park in Klagenfurt böten sehr viel Potenzial für Öko-Innovationen. Tschas: "Wir sind sehr guter Dinge, dieses Szenario gemeinsam zu schaffen. Wir wollen Hoffnung für die Zukunft geben".
Gründe für Start-ups
Zuvor erklärte der gebürtige Kärntner die Gründe, warum Start-ups so wichtig seien. Viele Menschen hätten heute Angst – vor der Zukunft im allgemeinen und um ihre Jobs, die vor allem durch Automatisierungsprozesse bedroht seien. "77 Prozent der Menschen blicken nicht positiv in die Zukunft." Die Entwicklung gehe aber schneller, als man es sich erwartet habe. 47 Prozent der Jobs, wie wir sie heute kennen, werden in 20 Jahren von Robotern und Computern gemacht - es werde sie in der Form nicht mehr geben.
Tschas: "Der Grund, warum wir Pioneers gestartet haben, ist die Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung. Wir aber wollen positive Zukunftsvision schaffen." Pioneers wurde 2009 gestartet, nun sei man Dreh- und Angelpunkt in der internationalen Szene.
Konjunkturforum: "Kärnten braucht mehr Jungunternehmer/Innen"
"Smartphone kann mehr als Apollo"
Wie rasend schnell die technologische Entwicklung vonstatten gehe, zeige dieser Vergleich: "Jedes Smartphone hat heute mehr Rechenleistung als bei der ersten Mondlandemission zur Verfügung gestanden ist", sagt Tschas. "Und uns stehen mehr Möglichkeiten zur Verfügung, als jemals zuvor."
Start-up-Technologien würden für die Menschen in Zukunft eine sehr wesentliche Rolle spiele. Kleine Teams seien in der Lage, Dinge zu machen, die vor ein paar Jahren nur große erledigen konnten – etwa durch den leichteren Zugang zu Information und Technologien.