Die Kärntner Polizei verzeichnet einen grenzüberschreitender Erfolg gegen das Schlepperunwesen. Sechs Haupttäter eines internationalen Schlepperrings wurden ausgeforscht, sie operierten neben Österreich auch in der Slowakei und in Italien. Ein Täter operierte in Wien, in Italien wurden drei und in der Slowakei zwei der Hauptorganisatoren verhaftet.

Operation "MUGHDAM". "Zuerst fiel uns auf, dass bei Schlepper-Aufgriffen in Italien und Kärnten" immer dieselben Daten auftauchten, etwa dasselbe Fahrzeug mehrmals verwendet wurde", schildet Ermittlungsleiter Peter Isopp vom Kärntner Landeskriminalamt (LKA). Das war im Juli 2007. Damals begann die "Operation MUGHDAM". "Die meisten Geschleppten kommen aus Indien und Pakistan, aus einer Region, die Mughdam heisst.", erklärt Isopp den Namen. Geschleppt wurden Männer und Frauen. "Die Frauen waren oft im Bereich der illegalen Prostitution tätig und teilweise auch zur Weiterreise nach Frankreich und Belgien bestimmt.", sagt Isopp.

Drei-Länder-Ermittlung. Die Ermittlungen zogen weite Kreise. Über das Bundeskriminalamt kooperierten die Kärntner Polizisten nicht nur mit der italienischen Polizei, sondern auch eng mit slowakischen Behörden. Es stellte sich heraus, dass die Haupttäter des Schlepperrings von Bratislava aus agierten. Über Wien, Graz und Villach verlief die Schlepper-Route nach Udine in Italien.

Ausgeforscht. Ein in Österreich lebende 29-jähriger Inder wurde als Hauptverdächtiger ausgeforscht. Er soll der "Chefschlepper" seiner Organisation für den Routenabschnitt Wien bis Italien zu sein. Er soll die Geschleppten auch in seiner Wohnung in Wien bis zur Weiterreise untergebracht haben. "Bei der Hausdurchsuchung wurden diverse Dokumente von Geschleppten gefunden, etwa Pässe und slowakische Asylkarten", so Isopp.

Ermittler arbeiten weiter. Trotz des Fahndungserfolgs ist die Aktion noch nicht zu Ende: In Udine wird noch nach einem weiteren Tatverdächtigen gefahndet, der teilweise für die Weiterschleppung der Illegalen nach Frankreich verantwortlich war. Gegen weitere Tatverdächtige in Österreich werden noch Ermittlungen seitens des Landeskriminalamts Kärnten geführt.